Abfahrt in Sabha: Räuber Grapsch-Meerschweinchen grüßen

Abfahrt in Sabha: Räuber Grapsch-Meerschweinchen grüßen

Mit unserem neuen Führer an Bord starten wir in Sabha mit einem kurzen Einkauf – entgegen unserer Erwartungen hatten doch ein paar Geschäfte an diesem dritten der drei Feiertage geöffnet. Es bleibt so ziemlich das einzige Highlight des Tages. Es folgen endlose Kilometer durch öde Steinwüsten auf teils passabler Teerstraße, teils von der Hitze und dem schlechten Untergrund „aufgefalteter“ Asphalt-Buckel-Piste. Ich bin selbst erstaunt wie problemlos die Kinder diese Streckentage mit uns bewältigt haben. Kein Murren oder Motzen, zumindest nicht mehr als an Tagen, wo wir gar nicht fahren 🙂 . Es gibt lediglich Diskussion über das Musik- und Hörspielprogramm. Read the remainder of this entry »

Libyen quer 002

Libyen einmal quer - unendliche Weiten

Wir sind soeben in Tobruk (Arabisch: طبرق; auch Tubruq, Tóbruch, Tobruch, Ţubruq, Tobruck) angekommen. Die letzten Tage waren nicht besonders spannend, da wir durch ewige Wüstenlandschaften getuckert sind und dabei über 1500 km zurücklegen mussten. Ich werde noch mit etwas mehr Zeit davon berichten. Nur soviel. Wir konnten einen entfernten Blick auf Ghadaffis Zeltresidenz werfen, haben rund 15.000 kaputte Reifen gesehen (alle 100m einer), haben vorsichtshalber heute morgen unseren zweiten Reifen gewechselt (komische Beule auf der Außenseite) und fahren nun weiter an die ägyptische Grenze. In der Hoffnung, dass sie uns trotz unseres abgelaufenen Visums reinlassen.

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Mandara-Seen

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Sprungschanze?

Sprungschanze?

Unser „Taxi“ ist heute morgen tatsächlich gekommen. Zwar nicht so früh wie ursprünglich gewünscht, aber dafür mit vorheriger Ansage. Und dann ging es auch gleich los. Das Camp liegt direkt am Fuße der beeindruckenden Dünenwände, neben dem sogenannten „schwierigen“ Einstieg. Und so sieht er auch aus, der Einstieg. Zu Fuß geht’s noch, aber wenn man dann im Auto sitzt und man durch die Windschutzscheibe immer steiler die Düne hinauf schaut, um schließlich kurz vor der Kuppe nur noch den Himmel zu sehen – wenn man denn so weit kommt – dann zeigt dieser Dünenanstieg schon, was daran schwierig ist. Auf diesem Weg wären wir wohl auch mit weniger Gewicht in Grisu gescheitert. Oder doch nicht. Mit diesem Gedanken habe ich fast jede Düne betrachtet, die wir auf der rund einstündigen Fahrt überflogen oder umkurvt haben. Read the remainder of this entry »

Taxi fahren?

Taxi fahren?

Um 10 Uhr ist kein Wagen vor Ort. Überrascht erfahre ich, dass sich Ghadaffi gestern Abend doch noch umentschieden hat. Während sich die gesamte arabische Welt auf das Opferfest am 27.11. vorbereitet, ist es in Libyen nun einen Tag früher. Man stelle sich vor, Angela Merkel beschließt in der Nacht vom 22.12. auf den 23.12. das Weihnachten nun einen Tag früher ist…. Es dauert drei Tage und alle Versorgungsmöglichkeiten sind somit ab sofort geschlossen. Demnach fährt heute morgen auch kein Mietwagen. Stattdessen soll er um 14 Uhr kommen. Besser als gar nicht. Auch wenn es für eine Tagestour schon recht spät ist…. Read the remainder of this entry »

Erstens kommt es anders…

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Herrn Salim Made Obary mit Gästen

Herrn Salim Made Obary mit Gästen

Morgens ist im neuen Camp von Herrn Salim Made Obary am Rande von Ubari schon früh was los. Abgesehen davon, dass die Kinder mal wieder die Welt hören lassen, wie viel sie von einer Dusche halten, ist Hossen wild am telefonieren. Am Vorabend war Ahmed, unser „neuer“ Führer, erschienen und wollte eigentlich abspringen. An der Ehre gepackt hatte er sich dann doch noch entschieden, seine Zusage einzuhalten, doch zur verabredeten Zeit erschien er nicht. Auch das Telefon wurde nicht beantwortet. Enttäuscht macht sich Hossen darauf gefasst, nun doch das Opferfest mit uns zu verbringen. Doch bald erlöst ihn ein Anruf von Ahmed. Er ist unterwegs. Währenddessen ist Herr Salim Obary, ein sehr feiner Tuareg, wieder eingetroffen und überschüttet uns mit Geschenken. Kurz drauf finden wir uns zu seiner Freude in Tuareg-Gewändern wieder, um uns gemeinsam mit ihm – im Shell-Arbeitsanzug – fotografieren zu lassen. Johanna darf sogar das Kopftuch behalten.  Schließlich trifft Ahmed ein und wir können uns auf den Weg zu den Mandara-Seen machen… Read the remainder of this entry »

Rückblick auf das Akakus-Gebirge

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Unsere kleine Rundtour im Akakus ist vorüber und nun habe ich ein wenig mehr Zeit, etwas ausführlicher zu berichten. Von Tekirba südlich des Erg Ubari hat uns eine ziemlich holprige Asphaltstraße zur Ortschaft Ubari und weiter über rund 260 km ganz nah an die algerische Grenze gebracht. Diese Straße ist ein spürbares Beispiel dafür, dass es immer noch etwas schlimmer kommen kann. Nachdem die Asphaltstraßen in Libyen auf dem bisherigen Weg recht gut waren, hatten uns schon die anfänglichen leichten Buckel in der Asphaltdecke gestört, aber wir sollten später merken, dass das der gute Teil der Straße war. Auf solchen Strecken wünscht man sich schon mal eine schöne Sandpiste zurück. Read the remainder of this entry »

Nur zur Orientierung. Nach unserem letzten Bericht sind wir von Ubari weiter über 260 km Schüttelasphalt nach Al Awaynat am Rande des Akakus-Gebirges gefahren. Ich weiß gar nicht, wie lange ich schon davon träume, einmal ein Gebirge der Sahara zu besuchen. Und es hat sich wirklich gelohnt….

Einstieg ins Idhan (Erg) Ubari - respekteinflössend!

Einstieg ins Idhan (Erg) Ubari - respekteinflößend!

Grisu kann mehr als alle erwarten

Grisu kann mehr, als alle erwarten

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20.11.2009

Wir machen uns auf nach Sabha, um den Stempel nachzuholen und verschiedene Besorgungen zu machen. Z.B. Öl für den nächsten Ölwechsel oder einen neuen Ersatzkeilriemen. Mittags wollen wir Hossen zur Moschee bringen für sein Freitagsgebet. Aber irgendwie passt das ja nicht zusammen. Wenn heute das Freitagsgebet ist, ist folglich Freitag und damit Feiertag in Libyen. Also kein Einkauf und kein Stempel. Hossen ärgert sich, aber wir schieben es auf die heftige Erschütterung seines Kopfes am Vortag. Er ist mir nicht böse… Wir kehren also um, und fahren weiter in Richtung Erg Ubari. D.h. am Erg Ubari entlang. Links von uns ist eine Bergmassiv aus schwarzem Gestein, rechts von uns türmen sich immer höher Dünenwände auf. Dazwischen Palmenhaine, Zwiebelfelder und andere in verschiedensten Grüntönen. Unglaublich schön diese Landschaft. Leider gibt sich jeder Ortschaft zuvor mit Müllansammlungen zu erkennen. Plötzlich riecht es verbrannt aus der hinteren Kabine qualmt es nach vorn. Wir evakuieren das Auto. Brennt die Feuerwehr? Read the remainder of this entry »

Pechtag (Von Zöllnern, Dickschädeln und richtigen Dünen II)

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wie das Ende der Welt

wie das Ende der Welt

19.11.2009

Keine Angst, der Motor läuft noch und es haben alle überlebt. Dennoch hat dieser Tag nicht nur positive Überraschungen. Wir kommen zwar nicht zu früh weg – Tagesstart ist aufgrund der morgendlichen Kälte immer erst nach Sonnenaufgang und das ist erst gegen 7:00 Uhr – aber dennoch sind wir morgens guten Mutes, es heute bis nach Sabha zu schaffen. Das Zentrum Südlibyens soll sich nach Aussagen Hossens zum Positiven gewandelt haben. In unserem Reiseführer wird vor diesem Städtchen noch gewarnt, da viele illegal Zugewanderte hier vergeblich nach Arbeit suchten und in die Kriminalität abrutschten. Aber davon soll nichts mehr zu sehen sein. Nach einigen Kilometern Fahrt auf fast ausschließlich gerader Strecke immer Richtung Süden will Johanna endlich mal wieder ans Steuer. Während sie vorne die ungewohnte Position genießt, spiele ich hinten mit den Kindern Uno. Nach einiger Zeit steigt uns Curry-Geruch in die Nase. Kommt das von draußen? Kaum vorstellbar mitten in dieser Mondlandschaft. Read the remainder of this entry »

18.11.2009

nichts als Wüste

nichts als Wüste: Ausblick kurz vor Yfren

Ausblick vom Jabel Nafusah

Ausblick vom Jabel Nafusah

Wir verlassen unser Camp geradewegs auf das Bergmassiv nahe Yfren (Yafran) zu. Da der erste Ölwechsel mit Grisus neuem Motor nach 500 Kilometern ansteht, hatte ich erwartet, hier im Lande des Öls ähnlich günstig an Motoröl zu kommen wie an Diesel. Doch nur mit Glück treibe ich den bei uns gängigen Öltyp 15W40 auf. Und das zu Preisen fast wie bei uns. Die Libyer nutzen irgendein anderes Öl, aber beide kommen aus Italien…

Der Wechsel geht fast manierlich von statten. Hossen bittet den Schrauber neben der Tankstelle, mit Rücksicht auf die Europäer einen Bottich unter das auslaufende Öl zu stellen. Macht er auch. Dafür lehrt er den mit Öl gefüllten Bottich in eine Grube, wo auch schon seine Altreifen liegen, hier wird dann später auch unser Öl entsorgt. Leider ist das in Libyen so üblich und mitnehmen können und wollen wir es auch nicht. Hossen sagt stolz, dass das in Zuara nicht mehr gemacht wird. Dort wird das Altöl verkauft… Die Kinder haben sich schnell mit Hossen angefreundet und der bekommt selbst bei Ronjas Quängelei das Lächeln nicht aus dem Gesicht. Wir lernen viel von Hossen über Libyen und das Leben mit oder unter Ghaddafi. Dieses Jahr feiert er sein 40jähriges Dienstjubiläum, was auf großen Plakaten gefeiert wird. Scheinbar auch nur da. Während der Fahrt sehen wir zahlreiche Transporter mit den besagten Pipeline-Röhren für das „Man-made-River-Project“. Allerdings nur noch in der „kleinen“ Form mit rund zwei Metern Durchmesser.

Man made River project

Pipelineteile werden durch die Wüste transportiert

Bald haben wir das Bergmassiv hinter uns gelassen. Read the remainder of this entry »