… das blickt allein zum Flieger, die Mädels sind grad abgereist, das drückt ihn ziemlich nieder!

14.06.2010, Windhoek

So, nach knapp zehn Monaten Reisezeit, ungeteilter Viersamkeit, kann ich kaum glauben, dass ich nun alleine hier sitze. Doch am Ende hat die Vernunft gesiegt. Nach vier wunderschönen Tagen mit den Großeltern in Windhoek, haben wir uns entschieden, ein sehr günstiges Last-Minute-Angebot zu nutzen und die Mädels gemeinsam mit den Großeltern heim fliegen zu lassen. Hier ist noch immer nicht geklärt, wie und ob es für Grisu weiter geht, aber darum werde ich mich nun in den nächsten Tagen und Wochen kümmern. Sicherlich kein großes Reiseabenteuer mehr für die Kinder und somit wohl das Beste. Trotzdem hatten wir alle von einem anderen Ende unseres Traumjahrs geträumt…

Hier, an der Paketfront, hat sich noch immer nichts getan. DHL Malawi stochert im Nirvana, DHL Deutschland ist kein Millimeter besser. Auch Kenya Airways meldet sich trotzdem mehrfacher Ansprache nicht zurück. Derweil werde ich nun die letzten „logisch“ ergründbaren Paketirrfahrten nachzuvollziehen. Also vielleicht habe ich Glück bei DHL Zambia, da die Maschinen nach Lilongwe über Lusaka fliegen… und da die Adresse in Lilongwe „Livingstone Road“ enthielt, könnte ein Übereifriger ja die Pakete in Lusaka ausgeladen haben…

Vielleicht werden wir aber dennoch versuchen die Teile, soweit möglich nachzubestellen, oder nachfertigen zu lassen und mit Freunden Ende des Monats nach Windhoek bringen zu lassen.

Und wenn Grisu wieder laufen sollte… und das mit dem 4:0 so weiter geht…. dann könnte man ja vielleicht doch noch zum Finale oder so…

Dann bekommt Grisu aber doch noch eine Aufschrift:    54  – 74 – 90 – 2010… und schwarze und goldene Streifen aufs Rot!

Mit irgendwas muss man sich ja trösten!

Goodbye Grisu

Goodbye Grisu

07.06.2010, Lilongwe

Es ist schon seltsam und mehr als traurig. In den letzten Wochen und Monaten haben wir viele Menschen erlebt und kennengelernt, die wirklich über sich hinaus gewachsen sind und Dinge geschafft haben, die sie selbst nicht unbedingt für möglich gehalten, wenn auch gehofft hatten. Sogar an uns selbst konnten wir das ein oder andere Mal feststellen, das man etwas schaffen kann, wenn man nur genug daran glaubt. Ich muss immer wieder an den Blick vom äthiopischen Hochplateau in die Ausläufer des Rift-Valleys denken, genau in dem Moment als unsere Bremsen vollends ihren Dienst versagten. Nachdem ich die Erkenntnis verkündet hatte, hörte ich unsere Passagiere schlucken – wir hatten gerade H-D und Cleverson an Bord – und so versuchte ich so selbstsicher wie möglich zu verkünden, dass es gar kein großes Problem sei. Es folgten 1200 km offroad ohne Bremsen und am Schluss sogar noch der Stadtverkehr von Nairobi. Oder wer hätte gedacht, dass man mal eben mit der Vespa von Spanien zur WM nach Südafrika fahren kann, oder mit dem Fahrrad. Menschen machen die unmöglichsten Sachen möglich, wenn sie nur wollen.

Wenn man das bedenkt, dass müssen bei DHL wohl zur Zeit nicht viele „Wollen“. DHL hat es tatsächlich geschafft, zwei Pakete von unterschiedlichen Absendern, abgesendet an unterschiedlichen Tagen, gleichzeitig zu verbummeln. Kurz gesagt unsere Ersatzteile sind weg. Wohlgemerkt die letzten ihrer Art. Read the remainder of this entry »

Polsterbezüge

Polsterbezüge

Als wir letzten Sonntag beim Scheider die Polster abholten, war ein guter Tag, obwohl es zum ersten Mal im Mabuyacamp für uns geregnet hat.

Die Farben passen klasse und der Schneider hat sich alle Mühe gegeben (- das heißt Mami hätte es besser gemacht :-} ).

Seitdem haben wir auch ein paarmal extra im Auto gegessen, weil`s so schön ist.

Ach ja! Und ich wollte dem Blog mal kurz die Fotografin im Grisu-Team vorstellen!

Ciao Johanna

und die pasenden Kleider dazu

und die pasenden Kleider dazu

unsere Fotografin

unsere Fotografin

Tomatenkunst

Tomatenkunst

28.05.2010 Lilongwe

Und es hatte alles so gut angefangen…

Nachdem buchstäblich die halbe Welt mitgeholfen hatte, unseren Motor wieder an die richtige Stelle zu setzen, reichten wenige Tage um Grisu wieder soweit wie möglich zu komplettieren. Nur den Zylinderkopf samt Peripherie und die Ölwanne konnten wir noch nicht einbauen, denn irgendwo müssen die ausgebauten Kolben auch wieder reingesteckt werden können. Was blieb war warten. Warten. Warten. Warten auf DHL…

Natürlich blieben wir nicht einfach sitzen. Alles wurde vorbereitet, um bei Eintreffen der Pakete in Lilongwe auch den Weg durch den Zoll zu ebnen. Aber dann blieb nicht mehr viel zu tun – im Sinne von zielgerichteten Vorbereitungen. Also Zeit, endlich wieder gemeinsam afrikanische Alltagskultur zu erleben und zu genießen. Read the remainder of this entry »

Nachgereicht: Am Tag als Grisu nicht mehr wollte

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Fritz hat Fotos geschickt vom Tag als der Motor sich verabschiedete.

Ich baue die auch noch mal in den entsprechenden Artikel ein. Damit sie aber nicht unentdeckt bleiben auch noch mal hier:

News: Marcel hat gestern das Getriebe wieder angeschlossen, so machen wir jeden Tag Fortschritte.
Plan: Wir Mädels wollen mit Verena auf den Markt, unseren Schneider besuchen und nach den Polsterkissen für Grisu schauen, Lebenmittel besorgen und uns im MammaMia vielleicht ein gutes Eis gönnen.

Gedanken am frühen Morgen 22. Mai 2010

Es ist schon interessant, wie sich so manches verändert, auf Djerba haben wir uns tierisch über die halb verhungerte, räudige Katze aufgeregt und uns geekelt, weil sie Grisu als Zuhause auserkoren hat (was für uns ja absolut nachvollziehbar ist). Hier hab ich persönlich die riesige, fette Katze mit den angsteinflößenden grünen Augen in ein Tuch gewickelt (sie hätte mich sonst zerkratzt) und in unser Auto getragen, damit sie die Ratte vertreibt. Zu meiner postiven Überraschung sind die Katze und ich jetzt Freunde – wer mich besser kennt, weiß, daß ich immer Hunde bevorzugen würde. Wegen der oder den Ratten kam dann Kaswill, ein Fachmann, der das gesamte Grundstück inklusive Grisu von der Plage befreit hat. Damit wollte ich nur sagen, es kann immer schlimmer kommen , also sollte man sich gar nie aufregen….. Wenn der Fußboden wieder im Fahrer/Beifahrerraum ist, sind wir wieder sicher.

ich durfte auch mal

ich durfte auch mal

19.05.2010

Nur noch 9 Tage zu unserer Verabredung in Livingstone, Zambia. Während unsere Freunde sich daheim dankenswerterweise noch den Kopf zerbrechen, wie wir den Motor wieder zurück hieven können, ohne uns dabei zu verletzen – es sind wirklich super Vorschläge dabei und mit etwas Ruhe können wir es beim nächsten Motorschaden dann ganz alleine 😉 – haben sich hier die Ereignisse mal wieder überschlagen. Wir haben uns einen kleinen Zeitplan geschrieben, um möglichst viele Aktivitäten schon abschließen zu können, während wir auf die Ersatzteile warten. Eine davon hat uns und offenbar vielen anderen in den letzten Tagen Kopfzerbrechen bescheert. Denn obwohl wir die Straßen nach Baustellen mit Frontladern, die Felder nach Traktoren und Gewerbegebiete nach Gabelstaplern abgesucht hatten, waren wir in den letzten zehn Tagen diesbezüglich nicht erfolgreich. Nach unserem Zeitplan wollten wir den Motor heute einsetzen und tatsächlich war Marcel bis mittags mit den Vorbereitungen auch so weit. Aber es war kein neues Hebewerkzeug da. Dafür aber zahlreiche gute Tipps und Anleitungen zum Bau diverser Hebemechanismen. Read the remainder of this entry »

18.05.2010

Danke unseren Freunden und Helfern

Danke unseren Freunden und Helfern

Wenn man hier so mitten in Malawi sitzt – ein Land bei dem man vielen erst mal erläutern muss, wo es überhaupt liegt – und dummerweise noch einen kapitalen Motorschaden an einem, zugegeben selbst gewählt, 55 Jahre alten, angeblich unkaputtbarem Feuerwehrauto zu reparieren hat und trotz aller Vorsorge dennoch ein paar wenige Ersatzteile aus der Heimat braucht, ist man besonders geschockt, wenn man dann zu hören bekommt, wie schon zuvor berichtet, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass diese Ersatzteile überhaupt noch erhältlich wären.

Dann beginnt man zu bangen, zu hoffen, und im begrenzten Maße, zu telefonieren, um nichts unversucht zu lassen. Man bedenke, dass aktuell die günstigste Variante unser Satellitentelefon ist. An manchen Tagen ist man nieder geschmettert, weil man haarscharf daran vorbei geschrabt ist, die Ersatzteile doch selbst in Malawi zu finden, was auch eigentlich ein Wunder gewesen wäre. Dann wieder ist man von Zuversicht erfüllt, weil die Kontakte aus Deutschland doch noch Hoffnung machen konnten. Nach so vielen glücklichen Fügungen traut man sich kaum noch an weitere Wunder zu glauben, oder gerade deshalb doch? Read the remainder of this entry »

Na wieviel PS

Na wieviel PS

Heute morgen hat sich die Fahrradtruppe verabschiedet. Trotzdem erweitert sich der Grisufanclub Tag um Tag.
Das Großreinemachen ist erfreulicher, wenn die aussortieren Teile so dringend gebraucht werden: „Warum kriegt Papi immer die Unterhosen mit mehr als drei Löchern ?“
Marcel studiert fleißig die Werkstadthandbücher und jedes Motorteil in jeder Größe geht durch seine reinigenden Hände.
Julia und Ronja schwimmen längs und quer durch den schönen Pool, wobei unser Wildfang Kopfsprünge übt. Eigentlich soll ich ja auch ins Wasser, aber die Sonne ist schon hinter den schönen Bäumen des Camps. Nein, das Wasser ist mir jetzt zu kalt. Da strahlt Ronja mich aus der Mitte des Pools an: „Ja, da wo du bist ist es kalt, aber hier drüben ist das Wasser ganz warm!“

Outdoorworkshop

Outdoorworkshop

Papi, warum ist der Motor draussen?

Papi, warum ist der Motor draussen?

09.05. – 14.05.  Manchmal hilft es einem, sich den Frust von der Seele zu schreiben, einfach so, um es mal los zu werden. Aber der resultierende seelische und fachmännische Beistand aus der Heimat meines letzten Artikels hat noch mehr geholfen. Vielen Dank dafür. Und richtig, irgendwie geht es immer weiter, sogar mit Grisu ;-).

Was ist in den letzten Tagen passiert? Ich hoffe, es noch einigermaßen auf die Reihe zu bekommen, denn es ging schon richtig rauf und runter: Read the remainder of this entry »