Wer schon mal versucht hat einen LKW-Motor per Luftfracht zu versenden hat mir einiges an Erfahrung voraus… Der Plan des ADAC uns den Motor direkt per Flugzeug nach Djerba zu senden ist leider nicht ganz durchführbar. Gepäckstücke nach Djerba dürfen nicht schwerer als 149 kg. sein. So könnten wir den Motor in ca. 3 Versandstücken hier herunter bekommen. Dann dürfen Motoren keinerlei Flüssigkeit enthalten. Eine Aufgabe die an sich schon kaum zu bewältigen ist, angesichts der unzähligen Wasser- und Öl-Kanäle im Motor und den zusätzlichen Anbauteilen. Aber selbst wenn das alles klappt, muss der Motor auch für einen Flug ohne derartige Gewichtsbeschränkung z.B. nach Tunis auf eine Euro-Palette mit einer Höhe unter 70 cm verpackt werden. Auch dass ist wieder nur mit Demontage des Motors möglich. Dazu bräuchte man dann natürlich den kompletten Motordichtsatz und ganz viel Zeit um alles wieder sauber zusammenzubauen und nach der Montage wieder exakt auf einander einzustellen… Read the remainder of this entry »
Meistens kommt es anders, als man denkt. Von wegen „das Warten hat ein Ende“… jetzt geht’s erst los. Aber die Zeichen stehen gut, dass sich zumindest ein Ende erahnen lässt. Ergebnis des Katastrophen-Checks: Die Ölpumpe hat durch ihren Crash tatsächlich schwere Folgeschäden verursacht. Das heißt der Motor hat einen Lagerschaden (Kurbelwelle) und aufgrund der Vorgeschichte des Motors sind bereits alle Reparaturstufen ausgereitzt (zu früh gefreut in der unendlichen Motorinstandssetzungsgeschichte…). Jetzt warten wir auf einen Austauschmotor. Read the remainder of this entry »
Es gibt Momente, da hat man einfach nichts besseres zutun, als einen Blog zu schreiben. So wie jetzt: Wir stehen 15 km vor der libyschen Grenze und Grisu hat eindeutig zu verstehen gegeben, dass er jetzt nicht mehr weiter will.
Man soll sich halt doch auf sein Bauchgefühl verlassen und nicht zuviele Experten befragen. Der immer schon sehr geringe Öldruck hat sich schlagartig ganz verabschiedet. Um schwereren Motorschaden zu vermeiden, sind wir selbstverständlich sofort stehengeblieben. Ölstand stimmt, aber der Öldruck reicht weder im Stand noch bei laufendem Motor. In diesem Dilemma kann uns nur freuen, dass es vor und nicht hinter der libyschen Grenze passiert ist. Ich hab ja schon mal gesagt, dass Grisu mitdenkt. Aber für solche Fälle ist einerseits über das etablierte Kontaktnetz vorgesorgt und zudem haben wir durch glückliche Zufälle bzw. tolle Freunde gute Unterstützung. Der ADAC hat einen Abschleppdienst organisiert und wird sich auch um den Ersatzteilversand nach Tunesien kümmern. Mit Matthias in Nabeul haben wir die Werkstattlage gecheckt und entschieden, dass die zufällig auf Djerba gefundene Vertragswerkstatt die sinnvollste Adresse von hieraus ist. Ich werde Grisu zwar nicht aus den Augen lassen, aber solche Reparaturen, mache ich dann ja doch lieber mit Hilfe fachkundiger Experten in einer sauberen Werkstatt als draußen alleine im Sand. Darüber hinaus kümmert sich in Deutschland bereits Linus mit den Oldtimerspezialisten um die Ersatzteilbeschaffung. Vielen Dank dafür schon jetzt an Linus. Wir hatten gehofft, auf sein Angebot nie zurückkommen zu müssen…
Kurz um, wir sind trotz allem gut behütet und werden nun unsere Libyeneinreise bis auf weiteres verschieben. In gut zwei Stunden ist der Abschleppdienst hier. Dann geht’s zurück nach Djerba, ist ja auch ne schöne Insel.
Marcel
Hallo zusammen,
eine kurze letzte Nachricht aus Tunesien. Wir sind für morgen um 12 Uhr an der Grenze verabredet. Alle Klarheiten sind beseitigt und wir freuen uns mit Spannung auf Libyen. Aufgrund der Distanzen und der damit verbundenen Kosten für Führer (40 € pro Tag) und des fehlenden Begleitfahrzeugs, wird unser Aktionsradius auf wenige, dennoch weit entfernte Zielpunkte in Libyen beschränkt sein. Allein die direkte Durchquerung sind 2.500 km. Mit 65 km/h dauert das etwas. Aber wir wollen ja in den Süden… wenn wir schon mal hier sind, und soviel für Einreise etc… zahlen müssen.
Alles Gute, bis bald
Marcel
Ob wir mal einen Bericht zusammen versuchen, damit Johanna sich dann auch mal alleine traut (Achtung der Blog beißt!). Wir haben unsere 7 Meilen-Stiefel angezogen und haben es Luftlinie ungefähr genauso weit geschafft. Das heißt, wir sind noch auf Djerba, letzte Infos vom Libyen-Visum: vorauss. 23.10. Einreise. Also haben wir 4 (Grisu musste trotz der enormen Größe des Supermarktes – und der hat seinen Namen wirklich verdient – draußen bleiben) ausgiebig eingekauft. Es muss ziemlich witzig ausgesehen haben, wie wir 4 uns gierig auf die üppigen Auslagen, jeder auf ein anderes Regal stürzend, den Laden durchkämmt haben und alle zwei Minuten sich wieder alle gesucht haben. Als wir raus kamen war’s dunkel… Read the remainder of this entry »
Hallo zusammen, ja, wir leben noch und lassen es ganz ruhig angehen. Nachdem wir unsere Einreise nach Libyen ja etwas verschieben müssen, warten/entspannen/basteln wir hier auf Djerba auf einem nicht ganz einsamen Strand. Am Rande der „Hotelzone“ von Djerba stehen wir auf einer kaum bebauten Halbinsel. Die letzten Hotels sind noch in Sichtweite und mittlerweile hat sich unser Camp zum Touristenziel entwickelt. Ein Stückchen weiter stehen Jan und Heike mit Ihrem „etwas“ größeren Mercedes-Dreiachser und es scheint als wenn Tag für Tag mehr „Schaulustige“ kämen, um die Zigeuner zu betrachten. Aber der Schein trügt wohl, denn es ist offensichtlich die einzige Wanderstrecke am Strand entlang auf der man keine Hotels sieht. Wir überlegen nun, ob wir unseren Aufenthalt nicht spielend durch das bepreisen von Fotos finanzieren sollen, aber selbst die Idee ist bislang an der eigenen Trägheit gescheitert. Dafür gibt es viel zu viel zu sehen. Neben der täglichen „Dörrfleisch“-Promenade, meine ich. Djerba scheint ein Urlaubsziel für jedes Alter sein. Ich frage mich aber, was passieren muss, dass man sein Gebiss am Strand verliert. Ist schon schräg, so etwas im Sand zu finden. Read the remainder of this entry »
So, wir haben es mal wieder geschafft uns loszureißen, und haben Douz nun verlassen, um langsam über Djerba zur libyschen Grenze zu fahren. Mit unserem „voraussichtlichen“ Führer hatten wir ja schon seit einigen Wochen Mailkontakt. Vor einer Woche haben wir dann unseren „Wunschtermin“ für die Einreise aufgegeben. Aber Libyen gehört ja bekanntlich auch zu Afrika. Und warum soll man Mails den auch beantworten. Nachdem wir nichts gehört hatten und nun auch nicht erwarten, das sich libysche Grenzformalitäten von einem auf den anderen Tag erledigen, habe ich dann heute mal nachtelefoniert. „Ja, die Email haben wir gelesen… Read the remainder of this entry »
Wir sind wieder unter den Lebenden. Hinter uns liegt ein abenteuerliches Wochenende mit mehr Sand, als wir uns und Grisu je zugetraut hätten. Aber von vorne. Angefangen ist das Wochenende am Donnerstag eigentlich wie immer. Wir haben abfahrbereit nach Ksar Ghilane mal wieder das getan, was wir mit Plänen meistens tun. Umschmeißen. Aber besser den Plan umschmeißen als alles andere. Die Wüstenschiffe, die wir in Nabeul getroffen hatten, waren am Vorabend spät eingetroffen, und hatten uns kurzerhand eingeladen mit ihnen in die Wüste zu fahren. Von Douz südlichwestlich in die Dünen
Die Entscheidung war also schnell und gern getroffen. Als wir in Sabria den Luftdruck in unseren alten Reifen reduzieren, wurde mir schon etwas mulmig.
So, nachdem wir uns ja die letzten Tage ein wenig ausgetobt haben, mussten wir uns gestern ja erst mal ausruhen… Das macht man hier so… Dafür ist die Wasseranlage endlich komplettiert und nachdem Roger mich heute schon als schwer afrikanisiert bezeichnet hat, habe ich gleich auch die Zwillingsbereifung abmontiert und auf die eigens angebauten Halterungen verfrachtet.
Für die Weiterfahrt fehlen morgen noch ein paar kleine Service- und Wartungsarbeiten. Je nachdem ob der Afrikavirus wieder zuschlägt, fahren wir dann morgen oder übermorgen in die Wüste, diesmal aber deutlich weiter.
Achja, Johanna hat währenddessen die örtlichen Schneider aufgesucht und kurzerhand die kürzlich in Kairouan ersteigerte Kamelhaardecke zu Vorhängen verarbeiten lassen. So ist bald auch die holländische Architektur unseres Grisu Geschichte.
Bis bald
03./04.10.09
Wie immer kommt alles anders als wie wo wenn man denken würde, oder so ähnlich… Jedenfalls stand gestern Mittag überraschend Matthias aus Nabeul vor unserer Tür und nach einem köstlichen tunesischen Patisserie-Schmaus war klar, dass die Wasseranlage mal wieder warten muss. Dabei hatte ich sogar hier in Douz letzte Verbindungsstücke günstig bekommen (Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich die ganze Wasserinstallation hier unten gebaut 😉 ). Matthias musste aufgrund eines kleinen Schadens an seinem Offroader kurzerhand seine Tour ins tiefe Dünengebiet abbrechen und hatte nun Zeit und Lust mit uns ein erste Testfahrt zu machen. Testfahrten sind ja dazu da, heraus zu finden, was geht und was nicht geht. Meistens ist es so, dass man als erstes herausfindet, was nicht geht… Read the remainder of this entry »