Elefantenbesuch

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endlich wieder Elefanten

endlich wieder Elefanten

27.-29.04.

Julia und Ronja hatten Sehnsucht nach wilden Tieren. Vor allem Hippos und Elefanten wollten Sie mal wieder sehen. So führte der Weg von Chitimba, unserem ersten Camp in Malawi, in den Vwaza Nationalpark. Die Straße verließ das Ufer des Sees und schraubte sich Kurve um Kurve in die Höhe. Wir genossen grandiose Ausblicke auf den See und endlich wieder ein wenig Sonne. Es hatte den ganzen Vormittag aus Kübeln gegossen. Auf der anderen Seite der Berge (bis 1200 Meter Höhe) breitete sich eine ganz andere Lanndschaft aus. Wir rollten vorbei an zahlreichen Tabakplantagen, Kohleminen und verliessen schließlich bei Rumphi die Asphaltstraße. Knapp 30 Kilometer tief zerfurchte Piste lagen vor uns bis zum Vwaza Nationalpark.

Der Regen hatte hier ganze Arbeit geleistet. Aber Grisu kämpfte sich im Schneckentempo durch. Dafür wurden wir im Nationalpark – ein recht kleines Gebiet an der Grenze zu Zambia – gleich belohnt.

Lake Malawi

Lake Malawi

Blick zurück

Blick zurück

malawische Brücken

malawische Brücken

Zu dieser Jahreszeit (Ende der Regenzeit) steht das Gras sehr hoch und es ist gut möglich, dass man einen ganzen Tag kein Tier zu sehen bekommt. Wir aber hatten mal wieder das Glück auf unserer Seite. Direkt vom kleinen Campingplatz aus hatten wir Blick auf den Sumpf, an dessen Rand sich gerade eine Gruppe Elefanten tummelte. Im Wasser dösten die Nilpferde. Sie sollten nach Einbruch der Dunkelheit auf die Wiese zwischen Wasser und uns zum Grasen kommen. Kurz drauf entfernten sich die Elefanten und mit Einbruch der Dunkelheit kamen fast lautlos die Nilpferdkolosse aus dem Wasser. Noch bevor der helle Mond die Szenerie richtig beleuchten konnte, waren Sie aber schon verschwunden. Kurz drauf erkannten wir warum. Nachdem sich unsere Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnten wir die Elefantenfamilie erneut im Wasser spielen sehen. Zwei Jungbullen machten sich lautstark bemerkbar. Plötzlich grollte aus dem Gebüsch hinter uns scheinbar sehr nah eine Elefantenstimme. Eilig verliessen wir unseren Aussichtspunkt außerhalb Grisus und machten uns auf unserem Dachgepäckträger bequem. Irgendwie fühlte sich das zunächst sicherer an. Das Elefantengrollen war scheinbar ein Rückruf des Familienoberhaupts. Wir konnten allerdings keinen Elefanten im dichten Gebüsch ausmachen. Das tiefe Grollen der Elefanten ist zu dem sehr weit zu hören. Unmittelbar darauf machten sich die zwölf Elefanten aus dem Wasser. Geradewegs auf uns zu. Langsam wurde uns unheimlich. Die Gruppe teilte sich rund 30 Meter von uns entfernt und die Jungbullen preschten mit Trompeten in das Gebüsch rechts von uns. Links von uns – rund 10 Meter von uns entfernt – hielten sich acht Elefanten an den umstehenden Bäumen schadlos. Die restlichen vier Elefanten behielten uns aus dichterem Abstand von der anderen Seite im Auge. Alle Bäume rundherum schienen zu wackeln. So ganz wohl fühlten wir uns auf dem Dach nicht mehr. Aber wir entschieden uns, nun besser keine Bewegung mehr zu machen. Nach und nach verschwand die Familie nach ca. 30 Minunten hinter Grisu im dichten Gestrüpp. Dann war Ruhe.

Elefanten am Wasser

Elefanten am Wasser

im Wasser

im Wasser

nach dem Wasser

nach dem Wasser

Eine Stunde später hörten wir wieder ein lautes Trompeten, es konnte nicht weit von Grisu entfernt sein. Es schien, als wollte sich ein Elefant vorankündigen. Und kurz drauf brach er durch die Bäume hinter Grisu. Es war wieder ein kleiner Jungbulle. Langsam umkreiste er Grisu. Drei Meter vorwärts, dann eine eingehende Betrachtung des Feuerwehrautos, wieder drei Meter und wieder betrachtend. Das komische Gefährt immer im Blick behaltend. Nach wenigen Minuten verschwand er nach einer Umrundung des Fahrzeug wieder in die gleiche Richtung, aus der er gekommen war. Scheinbar hielt er nur Ausschau nach irgendetwas Essbarem. Aber diese Kolosse lassen einem das Herz schon höher schlagen, wenn sie so dicht neben einem stehen. Der Rest der Nacht verlief ruhig.

Nach der allmorgentlichen Kontrolle machten wir uns auf zurück zum Seeufer des Malawi-Sees. Erstmals führte uns die Karte im Navigationsgerät in die Irre. Die eingezeichnete Abkürzung zur nächsten Asphaltstraße und größeren Stadt Mzuzu existierte nicht. Stattdessen folgten wir scheinbar ziellos einer kleinen Piste im Zickzack, doch die Einheimischen bestätigten uns bei jeder Frage, dass die Piste nach Mzuzu führen sollte. Schließlich entschließt sich die Piste auch diese Richtung einzuschlagen. Von Mzuzu rollten wir 800 Höhenmeter bergab zum Seeufer in Nkhata Bay. Wir hatten einen Tipp für eine sehr schöne Lodge bekommen. Doch auf der Bergabfahrt vervielfachte sich unser ohnehin schon maßloser Ölverbrauch. Zu allem Überfluss war der empfohlene Fleck zwar wirklich traumhaft schön, nach einer fast unpassierbaren Piste, mussten wir aber feststellen, dass es keine Stellplätze für Campingfahrzeuge gab. Also legten wir weitere 60 Kilometer Richtung Süden zurück, nachdem wir Grisu wieder über Stock und Stein die Zufahrt zurückgequält hatten. Aber über Grisus Offroadqualitäten hatte ich ja schon mehrfach geschwärmt.

ZickZack Richtung Mzuzu

ZickZack Richtung Mzuzu

immer eine Überraschung - malawische Hauptstrassen

immer eine Überraschung - malawische Hauptstrassen

Nur einer schien solche Eskapaden gar nicht zu mögen. Der Motor hatte auf 30 Kilometer Bergabfahrt locker 4 Liter Öl verbraucht. Trotz ständigem Nachfüllen, war der Öldruck nun deutlich gefallen. dennoch erreichten wir „Kande Beach“. Ein kleiner Treffpunkt für kommerzielle Overland Trucks. Normalerweise meiden wir solche Plätze, aber zum Infoaustausch insbesondere für Notfälle (Werkstatt) sind diese Plätze Gold wert.

Wir machten einen Tag Pause, der anstatt des ersehnten Badetages nur Gewitter und Regen brachte…. Mir schwahnte Böses, was den Motor betraf…

One Comment

  1. Comment by Michael:

    Das klingt total aufregend mit den Elefanten. Das erinnert mich an ein Erlebnis 1988 in den USA. Wir hatten uns mit unserem fiat 128 im Custer-State-park verirrt und haben irgendwo in der Prärie übernachtet. Erst neben dem kleinen Kombi und später dann lieber darauf, weil Bisons dem Auto so nahe kamen. Schätze, das größenverhältnis zwischen Auto und tieren war in etwa gleich 😉

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