Eintauchen und Abtauchen im Lake Malawi
Die Magenverstimmung machte die Runde. Nicht nur Johanna und Ronja mussten leiden, trags drauf, drehte sich mir der Magen. Nur Julia kam scheinbar ungeschoren davon.
Zu unserer Überraschung war das Camp von Thomas „Crazy Crocodile Camp“ noch gar nicht geöffnet. Wir wurden trotzdem herzlich empfangen. Thomas kämpft seit Jahren mit dem Behörden um die Genehmigung. Nun ist er gerade unterwegs in Dar es Salaam und Dodoma um endlich den Durchbruch zu schaffen. Die ersten Tage warteten wir auf Thomas´ Rückkehr gemeinsam mit Chris, der dann vor uns Richtung Malawi aufbrach.
Direkt am See gelegen, an dessen Uferlinie die Grenze zu Malawi verläuft, erkannte unser Handy-Provider das Gebiet nicht mehr als Tansania an, so dass leider unsere lokale Kommunikationsalternative vorübergehend lahmgelegt war. Von Internet sei garnicht die Rede. Wir waren sozusagen zum Relaxen gezwungen. Thomas meldete sich, dass seine Rückkehr sich weiter verzögern würde. Aber es gibt schlimmere Orte zum Warten. Morgens bekamen wir Pfannkuchen serviert. Tagsüber beschäftigte ich mich mit den „Was ich schon immer mal tun wollte“. Ich las meine ersten beiden Bücher dieser Reise, Grisu bekam einen Fussboden im Fahrerhaus und das seit langem in Arbeit befindliche zusätzliche Armaturenbrett. Für die Kinder war endlich mal mehr Zeit. Morgens gab es anstelle einer Dusche das Familienbad im See… So ließ es sich aushalten.
Wir waren nach Chris Abreise alleine im Camp. Wir dachten noch viel an Kitandililo und es tat gut, gemeinsam die Eindrücke verarbeiten zu können. Als vor zwei Tagen Thomas eintraf konnten wir einige Einblicke in die Aufbauarbeit des Camps bekommen. Glücklicherweise hatte sich seine Tour durchs Land scheinbar gelohnt. Die Eröffnung soll im Juni stattfinden. Gestern ging’s dann an die Arbeit. Der Motor sollte seine letzte geplante Öffnung dieser Reise bekommen. Anzugsmomente am Zylinderkopf mussten kontrolliert werden und gleichzeitig der Ventildeckel abgedichtet werden. Was auch immer nun der Ölverbrauch macht. Es wird zukünftig akzeptiert. Wir genießen den Rest der Reise, mit möglichst wenig Schrauberei. Seit gestern ist Grisu vollkommen funktionstüchtig. Sogar die Wasserstandsanzeigen unserer Wassertanks und alle Ventilatoren und Steckdosen funktionieren. Ein kleines Abschiedsschmankerl bescherte uns heute morgen das neue Armaturenbrett dann doch noch. Ich hatte beim Maßnehmen – mit dem Bau hatte ich in Tunesien begonnen – zwar den Spielraum des Schalthebels für die Vorwärtsgänge berücksichtigt. Als wir heute morgen aus dem Camp rangieren wollen, musste ich aber feststellen, dass der Rückwärtsgang doch deutlich ausladendere Bewegungen des Schaltknüppel erfordert. Irgendwie störte da nun das Armaturenbrett…. Kurzerhand wurde in das schön lackierte Einzelstück eine Ecke gesägt. Nun ist es zwar nicht mehr schön aber selten…
Gegen Mittag haben wir heute die Grenze zu Malawi passiert. Eigentlich ganz einfach, wenn nicht die endlose Diskussion über die nur für LKWs zu zahlende Straßennutzungsgebühr gewesen wäre. Es hilft nichts, wir müssen 51 Dollar zahlen. Angeblich schon ein Entgegenkommen…. Die ersten Kilometer auf malawischen Boden, werden zum „Stop and Go“ zwischen verschiedenen Straßensperren der Polizei, des Zolls und anderer Autoritäten. Aber nach 40 Kilometer wird uns erklärt, das wäre fürs erste die letzte, ab hier wäre es sicherer… Aha! Wir suchen uns ein Nachtlager aus den Vorschlägen des Navigationsgeräts und landen einen Volltreffer. Nach fast drei Wochen Reisdiät gibt es Pfeffersteak mit Kartoffeln. Dazu gutes malawisches Bier (für mich). Und es gibt Internetanschluss, was es uns ermöglicht nun auch endlich wieder den Blog zu aktualisieren…
Bis bald… Hier in Malawi werden wir uns einige Zeit gemütlich „herumtreiben“, bevor es im Laufe des Mais durch Zambia zu den Victoria Fällen geht.