Kitandililo
08.-14.04.2010 Kitandililo
Den Besuch in Kitandililo in Worte zu fassen, fällt uns mehr als schwer. Nach fast rund acht Monaten Reise und Reiseeindrücken, ist es schwer so viele Eindrücke, Gefühle und Erlebnisse zu verarbeiten. Allein für das Willkommen in Kitandililo hätte sich der Weg gelohnt. Obwohl wir uns schon so lange auf dem afrikanischen Kontinent rumtreiben, waren die Begegnungen schon durch unsere Reiseart bedingt i.d.R. deutlich distanzierter. Einen so authentischen Einblick in das Leben und die Gastfreundschaft konnten wir bisher nicht genießen. Wir reisen in unserem eigenen Haus, in unserer kleinen eigenen Welt. Aber hier in Kitandililo haben wir Einblick in eine andere Welt bekommen.
Jeden Tag waren wir zu Gast bei einer anderen Familie und natürlich sind wir viel zu früh gefahren, hätten wir noch so viele andere Familien besuchen sollen. Wir haben Schulen, alte und neue, Kirchen, Kindergärten, Werkstätten, Krankenstationen und so viel mehr gesehen, aber vor allem Menschen in ihrem Alltag. Auch wenn unser Besuch sicherlich nicht alles alltäglich ließ.
Als wir die Krankenstation eigentlich zum gemeinsamen Mittagessen besuchten, fiel ganz beiläufig das Thema auf die schleppende Gasversorgung. Seit Wochen war der hauseigene Generator ausgefallen und nun wurde der Medikamentenkühlschrank mit Gas betrieben. Aufgrund eines akuten Lieferengpasses, lieferte der regierungseigene Gaslieferant nun seit geraumer Zeit auch kein Gas und der Kühlschrank stand seit 12 Stunden still. So wurde der Medikamentenbestand kurzerhand in unseren Bordkühlschrank umgelagert und auf privatem Wege eine Gasflasche organisiert. Zwar wären auch die kühl gelagerten Impfstoffe von der Regierung ersetzt worden, aber es wäre doch zu schade drum gewesen… Aber die Gastfreundschaft und Herzlichkeit die wir erleben durften bleibt uns sicherlich in tiefer Erinnerung. Die Kinder haben sich selten so wohl gefühlt, auch wenn Sie unter ihres gleichen einiges lernen durften und konnten. Wie es zum Beispiel ist, eine Schaukel nicht nur zu zweit sondern mit 30 anderen Kindern zu teilen. Und das ohne Streit. Gemeinsam konnten wir erleben, wie in der Dorfgemeinschaft Entscheidungen getroffen werden und die Freude geteilt wird. Sei es zu unserer Begrüßung, beim Sonntagsgottesdienst, bei der anschließenden Versteigerung der Sachkollekte, beim Fussballspiel „verheiratet gg. unverheiratet“, der „Dorfführung“ durch unseren Grisu oder zu unserer Verabschiedung. Die „Verheirateten“ konnten von Glück reden, dass ich mich ums Mitspielen gedrückt habe…
Zum Abschied wurden wir auch noch mit Geschenken überhäuft. Die ganze Familie hat ein maßgeschneidertes Kostüm bekommen. Fahida hat dafür fast die ganze Woche an der Nähmaschine gesessen. Pastor Sanga und die Dorfältesten haben eine Woche lang alles andere liegen lassen und uns Kitandililo gezeigt. Sogar die Bahnstation hat nicht gefehlt.
Vielen Dank für Eure Gastfreundschaft.
Assante sana Kitandililo!
Montag, Mai 3rd 2010 at 11:40 |
Liebe Familie Noller, vielen herzlichen Dank für Ihren Besuch in Kitandililo.
Danke nicht nur für das großzügige Geschenk des Solarmoduls.
Dank für die Bereitschaft unsere Partnergemeinde zu besuchen.
Wir sind sicher, Ihr Besuch wird in Kitandililo noch lange nachwirken.
Jeder Besuch ist ein Gewinn sowohl für die Menschen in den vielen Dörfern der Kirchengemeinde Kitandililo wie auch für uns in Ismaning. So können wir einen noch besseren Einblick in das tägliche Leben in Kitandililo bekommen.
Vielen Dank für die wunderbaren Bilder und die sehr eindrücklichen Schilderungen Ihres Aufenthalts.
Mit freundlichen und dankbaren Grüßen Ihr Friedemann Wurm
Bitte kommen Sie gesund in Südafrika und dann wieder in Deutschland an.