… getrennte Betten … ;-)
Hallo zusammen, während ganz Deutschland sich wahrscheinlich genüsslich mit Weihnachtsplätzchen befüllt und endlich mal wieder die Familie besucht (ja, da klingt ein bisschen weihnachtliche Sehnsucht mit 🙂 ), haben wir unser mittlerweile fast liebgewonnenenes Kairo verlassen. Aber wie immer lief nicht alles so wie wir uns das vorgestellt haben. Aber sonst wären wir wohl auch nicht in Afrika…
Abgesehen von der fast erwarteten späten Abfahrt in Kairo, haben wir sozusagen als Abschiedsgenuss noch eine kleine Tour über die Pyramidroad in Kairo gemacht. Angeblich sollte es hier einen Baumarkt mit Autoteile-Sortiment geben. Den Baumarkt gibt es, auch wenn er sich nach außen mit rosa Plüschtierchen und sonstigem Spielzeug tarnt. Aber die „Autoteile“-Abteilung besteht aus einem Regal ausrangierter Elektroteile aus deutschen Regalen, davon ist die eine Hälfte Antennenzubehör, die andere – wie sollte es anders sein – Tuning-Sche…. Gut, und ich wollte nur eine simple Autosteckdose… wiedermal Fehlanzeige. Dann werde ich halt doch in Luxor in einem gut sortiertem Kramladen suchen…
Wir wollten dann, dem Niltal folgend in Richtung Luxor aufbrechen. Irgendwie brach aber die Beschilderung der offiziellen Niltalstraße im entscheidenden Augenblick ab. Also hielten wir uns an die Beschilderung zu den nahegeliegenden Pyramiden von Sakkara und Dashur. Beide hatten wir schon von Ferne aus Gizeh gesehen. Sie liegen ebenfalls am westlichen Rande des Niltals nur etwas südlich von Gizeh. Leider hat uns der Dunst – oder ist es Smog – im Niltal einen Strich durch die Rechnung gemacht. Selbst am Fusse der Giseh-Pyramiden konnte man deren Spitze nicht sehen. Also auch keine Chance im Vorbeifahren einen Blick auf die Pyramiden von Sakkara und Dashur zu werfen. Denn die Zeit drängt mittlerweile. Visa und Versicherung sind zwar bis Mitte bzw. Ende Januar akzeptiert, aber die Autozulassung nicht. Und wir wollen doch lieber schon in der Nähe von Assuan sein, wenn die Zulassung ausläuft. Unabhängig davon haben wir uns aufgrund der heftigen Kilometer-Differenz (700 km statt 1450 km) für die kürzere Niltalstrecke entschieden, auch wenn der Umweg über die Oasen sehr schön sein soll und zwischendurch faszinierende Wüstenlandschaften locken. Aber wir haben eigentlich schon genug Wüste und Oasen gesehen und wollen nun zügig Richtung Süden. Bei einem Durchschnitt von 65 km/h macht sich die Differenz schon richtig in Tagen bemerkbar. Das Problem an der Sache ist nur, dass es im Niltal kaum einen ruhigen, einsamen Platz zum Übernachten gibt und man eigentlich sein Endziel vor Sonnenuntergang erreicht haben muss. Offizielle Campmöglichkeiten gibt es gar nicht, da bis vor kurzem die Strecke nur im Konvoi durchrast werden durfte. Gemäß unseres Führers soll es ein katholisches Kloster in Assiut geben (ca. 360 km entfernt). Das müsste sich eigentlich in einer Tagesetappe erreichen lassen… Genau. Eigentlich. Die Straße nach Sakkara, dachten wir würde bestimmt irgendwann in die Niltalstraße – offiziell Assuan Agricultur Road – münden. Aber auf diesem Sträßchen wird nach den genannten Pyramiden wohl kaum noch mit Touristen gerechnet. Keine für uns lesbare Beschilderung. Schließlich rechnet man wohl auch kaum noch mit Verkehr, denn die Straße verläuft buchstäblich im Sande, findet sich zwar wieder, teilweise mit Asphalt, aber es sieht nicht so aus, als ob wir auf dieser Piste heute mehr als 100 Kilometer schaffen. Die erste größere Abzweigung wird genutzt, und wir treffen schließlich auf die Western Desert Road – eine relativ neue Straße die am Wüstenrand westlich des Niltals nach Süden führt. Die gesuchte Straße hätte dann doch wohl östlich liegen müssen… egal. Die Desert Road macht trotz ihres jungen Alters ihrem Namen auch kaum noch Ehre, denn die Wüste ist an vielen Stellen nur noch von Ferne zu sehen. Bewässerungsprojekte haben den Rand der Wüste längst erobert. Im Dunst sehen wir schemenhaft noch die eindrucksvolle Pyramide von Medum. Schnell wird klar, Assiut und sein katholisches Kloster erreichen wir an diesem Weihnachtstag nicht mehr. Zuviel Zeit ging in Kairo und auf kleinen Sträßchen ins Land. Verlockend kommen plötzlich große Dünen näher hinter denen man sich gut schlafen legen könnte. Aber noch ist es zu früh. Schließlich wollen wir morgen Luxor erreichen. Als es allmählich Zeit wird nach einem Schlafplatz Ausschau zu halten, sind die schönen Dünen längst verschwunden bzw. teilweise von Bewässerungsprojekten und damit Plantagen umschlungen. Wir entscheiden uns, unser Glück in Minia einem angeblich niedlichem kleinen Städtchen zu suchen. Schließlich finden wir zwar keinen ruhigen Schlafplatz oder bewachten Parkplatz, aber ein sehr sauberes und günstiges Hotel. Dusche für alle, welch ein Genuss, und ein gutes Essen im Dachlokal dazu. Dort überrascht uns der Dialekt eines Ägypters hinter uns, der plötzlich in niederbayrisch zu telefonieren beginnt. Sam wohnt seid 20 Jahren in Deggendorf und ist geschäftlich in der Heimat, und nur für ein Bier im Hotel. Uns schägt’s aber schnell in’s Bett. Allerdings bringen wir es nicht über Herz, Grisu so ganz anderen in die Obhut zu geben. Zwar steht er an einer hell beleuchteten Kreuzung an der auch ein Polizist seinen Dienst versieht, aber das ist uns nicht geheuer. … Die Kreuzung hat ja auch eine vorbildliche Ampelanlage, die in großen Lettern die Sekunden bis zu nächsten Grünphase anzeigt und selbst den Randstein in der jeweiligen Phase grün oder rot blinken lässt. Aber daran hält sich ja trotzdem auch unter den Augen des Polizisten niemand. Warum sollte sich jemand dann für den Polizisten interessieren, wenn er gemütlich im Schutze des Wagens die Türen öffnen könnte… Nein, ich schlafe im Auto. Schließlich haben wir ja extra Ohrenstöpsel gekauft… Die drei Mädels teilen sich das Doppelzimmer und morgen früh genießen wir ein angerichtetes Frühstück, und sind dann hoffentlich wieder schnell auf dem Weg nach Luxor. mittlerweile wissen wir ja auch wo die interessantere Niltalstraße ist. Gute Nacht alle zusammen… hier ist es übrigens auch nachts noch für Bettdecken zu warm… trotzdem singen Julia und Ronja fast ununterbrochen, Oh Tannenbaum und andere Lieder winterliche Weihnachtslieder. Also auch hier weichnachtet es sehr…
Marcel
Donnerstag, Dezember 31st 2009 at 00:23 |
Hallo ihr Lieben,
Florian und Frederik wollten immer und immer wieder die Fotos von Julia und Ronja anschauen und gerade, als ich den Rechner ausmachen wollte, grinste mich Julia an.
Ich wünsche euch allen einen rasanten Start ins neue Jahr, noch viele spannende Erlebnisse und vor allem: bleibt gesund! Ich werde morgen an euch denken und euch zuprosten!
Seid ganz fest umarmt.
Eure Julia
Freitag, Januar 1st 2010 at 18:56 |
Hallo Ihr,
ein ganz gutes, tolles und vor allem gesundes neues Jahr wünsche ich.
Hab mich lange nicht mehr hören lassen, und euch in den letzten Monaten leider nur sehr sporadisch im Feed verfolgen können. Hab hier einfach viel zuviel um die Ohren *gg*
Muss aber oft an euch und eure Reise denken, und will zusehen, in Zukunft etwas mehr am Ball zu bleiben, weil es mich doch sehr interessiert.
Gruß Timo