Warten auf Djerba

TOP del.icio.us digg

Warten auf Djerba….nachts um 01:53 Uhr

Dieser Titel ist mir schon abends eingefallen, als Marcel nur nach Houmet Souk fuhr, um seinen Reisepass nach Tunis zu schicken. Nicht, dass wir schon seit zwei Wochen auf den „neuen“ Motor für Grisu warten; nein nein, wenn Marcel weg ist, fühlt es sich nochmal anders an.
Ganz anders jetzt gerade, also schreibe ich, um mich mitzuteilen. Danke für diese Erfindung, an dieser Stelle besonders meinem Admin 🙂 .  Meine blogs sind mehr als dürftig, einmal weil ich mich ja nicht so ganz trau, dann weil ich ja stinke faul bin, dann weil es diese zwei wunderbaren, kostbaren, – äh wie lange sind blogs eigentlich haltbar ?- süßen, wissbegierigen, nervenden, lebhaften, albernen, schreienden, erziehungbedürftigen (oder ist es umgekehrt???), u.s.w., Wesen gibt, um die sich meine Wenigkeit dreht, dann weil ich mich an alte Rechtschreibregeln halte, auch wenn man gar keine Rechtschreibung bei mir findet; jetzt versuch ich es mal nachts.

Mit Adels Unterstützung hat Marcel dann den Transport seines Reisepasses mit der Loage (Sammeltaxi, neun Plätze) für zu unsicher eingestuft und die professionelle Option gewählt, Dienstag früh um acht mit dem Djerba-Transport nach Tunis.
Die Jungs kamen wieder und als die Pfannekuchen gegessen waren habe ich Marcel vom Bus nach Tunis erzählt, vielleicht kann er diese günstige Lösung nutzen und auch so selbst beim Zoll die Dinge beschleunigen. So schwang sich Marcel direkt wieder auf und wir drei warteten und gingen ins Bett.Trotz der gemischten Gefühle, solche Trennungen sollten nämlich die Ausnahme bleiben, bin ich wohl zwischen „Räuber Grabsch“ (danke für das erheiternde Buch) und unseren zwei Süßen eingedusselt.  Es klopfte plötzlich an verschiedenen Fenstern und Türen. Ja mein lieber Ehemann war es; der Bus fährt nach Tunis für 22 Dinar, aber es waren alle Plätze belegt. Ich bin dann ins Elternbett umgezogen und Marcel grübelte nach Internetrecherche noch angezogen auf der Bettkante. Von Gabes fährt ein Zug nach Tunis, nach Gabes sind es zwei normale PKW-Stunden von Djerba, und in die loage kann man sich ja auch persönlich reinsetzen…
So konnte ich mich wieder vom gerade Heimgekehrten verabschieden, wir ließen die Balkontür (fünf Stufen hoch plus Geländer) unabgeschlossen, damit der Haustürschlüssel nicht draußen ist. Irgendwie haben die Studenten nebenan wohl doch mal Geräusche gemacht und der Wind rüttelt auch gerne an den Fensterläden und Türen; ich habe einen tiefen Schlaf, wenn Marcel neben mir liegt (jetzt ist der Papi mal dran), aber diesmal eben nicht. Mit schlechtem Gewissen, ich könnte Marcel überhört haben, hab ich alle Lichter angemacht und Marcel gerufen. Nur Fensterklappern auf der anderen Hausseite, also hab ich am Balkon die Tür geöffnet und Licht gemacht; gar nichts, also Licht aus und Tür abgeschlossen. Aber da war doch wer, ich hab das vergitterte Fenster geöffnet, ah, Adel schaut um die Ecke. Ich habe mit zweimal „Marcel“ rufen leider Adel geweckt, der hatte meinen Ruf als „Adel“ verstanden. „Ja, habe geschlafen, kein Problem, ich habe gesagt, wenn du rufen, ich bin da, so ich bin da“ waren seine beruhigenden Worte. Ich habe dann erklärt, dass ich dachte jemand hätte geklopft und habe Adel von Marcels Vorhaben berichtet; woraufhin er seinerseits erzählte, dass Marcel ihn um 23:30 Uhr angerufen hat und sagte er sei im Taxi nach Gabes und es ist alles in Ordnung. Ihr merkt, wir sind hier gut aufgehoben.

Heute Vormittag, also Montag Vormittag, waren Julia, Ronja und ich wieder beim Schneider in Midoun und haben das Moskitonetz für die Tür ganz hinten rechts in Auftrag gegeben. Jetzt kriegt das Kinderzimmer ein Moskito sicheres Panoramafenster. Ich stelle fest, daß es mir leichter fällt, einem Taubstummen alles mögliche zu erklären, als einem Tunesier auf Französisch. Oder er ist eben telepathisch sehr begabt, ein Beweis wären die hübschen Haarreifen, die er letztes Mal den Kindern geschenkt hat. Julia bekam einen rosanen und Ronja einen orangen Haarreifen, Geschenke einfach so und dann auch noch in den Lieblingsfarben!
Die Bodenplatte im Führehaus in Grisu hat Marcel heute fest eingebaut, da dieses Katzenvieh sich wiederholt Eintritt verschafft hatte. Ich hoffe, es war jetzt die letzte Reinigungaktion und ich kann jetzt vollkommen beruhigt schlafen.

One Comment

  1. Comment by Franziskus:

    Immer wieder, wen ich sporadisch schaue, wie weit Ihr mittlerweile gekommen seid, bleibe ich an den spannenden Berichten Kleben…

    Weiter Seinen Segen „zwischen “Räuber Grabsch”, unseren zwei Süßen“ und Grisous Erneuerungsbedürfnissen -sehr verbinden
    Euer
    F+

Trackbacks / Pingbacks