Wer schon mal versucht hat einen LKW-Motor per Luftfracht zu versenden hat mir einiges an Erfahrung voraus… Der Plan des ADAC uns den Motor direkt per Flugzeug nach Djerba zu senden ist leider nicht ganz durchführbar. Gepäckstücke nach Djerba dürfen nicht schwerer als 149 kg. sein. So könnten wir den Motor in ca. 3 Versandstücken hier herunter bekommen. Dann dürfen Motoren keinerlei Flüssigkeit enthalten. Eine Aufgabe die an sich schon kaum zu bewältigen ist, angesichts der unzähligen Wasser- und Öl-Kanäle im Motor und den zusätzlichen Anbauteilen. Aber selbst wenn das alles klappt, muss der Motor auch für einen Flug ohne derartige Gewichtsbeschränkung z.B. nach Tunis auf eine Euro-Palette mit einer Höhe unter 70 cm verpackt werden. Auch dass ist wieder nur mit Demontage des Motors möglich. Dazu bräuchte man dann natürlich den kompletten Motordichtsatz und ganz viel Zeit um alles wieder sauber zusammenzubauen und nach der Montage wieder exakt auf einander einzustellen… Kurz gesagt, der Motor kommt nicht per Luftfracht, sondern fast genausoschnell per LKW und Fähre auf nahezu dem gleichen Weg wie wir (ohne Umweg durch die Wüste). Das wurde mal eben heute in Zusammenspiel von ADAC, Ralf, Matthias und Spedition heute morgen organisert. Ich bin total begeistert. Wenn alles klappt, ist der Motor am Dienstag hier. Allerdings will der tunesische Zoll dann auch den alten Motor wieder exportiert oder vernichtet sehen. Also wird diese Woche unser Motor ausgebaut und im Austausch nach Tunis geliefert, wo dem Dirsch-geschädigten Motor dann endgültig der Garaus gemacht wird. Bleibt noch die Kleinigkeit, die Zolldokumente für die Weiterreise auszutauschen, da darin ja die Motornummer vermerkt ist, aber glücklicherweise ist das Carnet noch nicht gebraucht und auch da ist der ADAC sehr hilfreich und schon aktiv. Aber alles funktioniert nur so toll, weil wir glücklicherweise die richtigen Kontakte und Freunde haben. Der eine bereitet den Motor vor, der nächste vermittelt in wenigen Minuten den Kontakt zur Spedition in Tunesien – der ADAC hatte da auch noch keine Erfahrungen… Ohne Euch müssten wir uns wohl langsam um die Einbürgerung auf Djerba kümmern. Da für heute nicht mehr viel zu tun ist (Motorausbau startet erst morgen) geht’s nun auf Wunsch der Kinder in eine Krokodilfarm. Und vielleicht sind wir nächste Woche schon wieder „on the road“… Libyen wartet.

Bis bald, Marcel

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