ein Tag zum Feiern
Ob wir mal einen Bericht zusammen versuchen, damit Johanna sich dann auch mal alleine traut (Achtung der Blog beißt!). Wir haben unsere 7 Meilen-Stiefel angezogen und haben es Luftlinie ungefähr genauso weit geschafft. Das heißt, wir sind noch auf Djerba, letzte Infos vom Libyen-Visum: vorauss. 23.10. Einreise. Also haben wir 4 (Grisu musste trotz der enormen Größe des Supermarktes – und der hat seinen Namen wirklich verdient – draußen bleiben) ausgiebig eingekauft. Es muss ziemlich witzig ausgesehen haben, wie wir 4 uns gierig auf die üppigen Auslagen, jeder auf ein anderes Regal stürzend, den Laden durchkämmt haben und alle zwei Minuten sich wieder alle gesucht haben. Als wir raus kamen war’s dunkel… Jetzt haben wir die Hoffnung morgen bei Tageslicht alles irgendwie im Auto verstauen zu können. Mir (Marcel) kommen schon wieder Erinnerungen unserer Abfahrt hoch, aber ich war genauso gierig und hatte sogar die Macht (in diesem Fall ohne Fernbedienung) über den Einkaufswagen. Den „Super“-Markt haben wir nur zufällig entdeckt. Sollte also noch jemand so doof sein, und bei Abfahrt die Vorräte vergessen, hier auf Djerba am Ortseingang von Houmt Souk kann man das nachholen. Alles bis auf …. wie solls anders sein… natürlich Alkohol. Und bald gehts ab nach Libyen, da ist dann ganz Sense. Aber auch dafür gibt’s eine Lösung und nach etwas Sucherei auch den Laden mit der Lizenz zum Alkoholverkauf.
Aber über den guten Rotwein auf dem Tisch und persönliche Gründe hinaus gab es heute noch mehr zu feiern. Wir wollten ja eigentlich Richtung Medenine, um den Auspuff zu richten. Aber bevor wir die 85 Kilometer auf uns nehmen wollten, haben wir mal ein bisschen Nachforschen lassen. LKW-Werkstätten sind hier nicht so üppig gesäht. Wir sollten es doch lieber im nächsten Ort Midoun versuchen… Tatsächlich haben wir eine „Garage“ mit einigen PKW-Wracks und ziemlich unbeschäftigten Mechanikern gefunden… Aber wie alles in Afrika kein Problem. Ein Auspuffrohr gibt es in Tunesien nicht, war die Diagnose, aber… „steigt ein“… Kurz drauf nach einer Sandpiste finden wir uns in einer Schmiede wieder und der Schmied gerade noch am Amboss liegt unterm Auspuff und schweißt kunstvoll. Kunstvolle Schweißnaht-Blüten zieren nun das Rohr und z.Z. ist es auch dicht. Bis auf die Dichtung. Aber so etwas gibt es vielleicht in Houmt Souk… Wir wollten so wie so einen Ausflug machen. Kurze Zeit später trauen wir unseren Augen nicht. Selbst die Kinder rufen es von hinten. Am Straßenrand erstrahlt das Emblem von unserer Motorhaube und daneben steht in großer Leuchtschrift „auto, camion, busses“. Ein Mercedeshändler für PKW, LKW und Busse mit angeschlossener Werkstatt und Waschanlage. Man kann es sich kaum vorstellen, aber die Eingangshalle und das Prozedere gleicht dem in Deutschland. Nach langer Diskussion mit zwei Lageristen und drei Mechanikern und mindestens fünf mal der Aussage „haben wir nicht“, kommt der Chef-Mechaniker mit der richtigen Dichtung. zwar nicht mit dem richtigen Durchmesser, aber dennoch passend. Ein Auspuffrohr hatten sie aber auch nicht… Aber die Existenz dieses Ladens hatten vorher alle verschwiegen…
zurück zum Rotwein, der ist jetzt wichtiger bzw. der zweisame Abend… Gute Nacht Ihr Lieben
Johanna & Marcel
Donnerstag, Oktober 22nd 2009 at 00:52 |
Hahaha, gratuliere! Ich hab von so einem Schmied in Douz mal einen Tripmaster einer Ralley-KTM repariert bekommen, war nicht „garantie-echt“, hat aber wieder funktioniert!