Douz – Einstieg für Dünenfans

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29.-30.09.09

Wir konnten uns leider nicht früher melden,… wir mussten so lange schaufeln….

Nein, Scherz beiseite. Wenn man mal drüber geschlafen hat, sieht meistens alles anders aus. Die gestern noch als kritisch betrachtete Piste war völlig problemlos. Wir können unserem alten Geländeritter also doch etwas mehr zutrauen. Dazu werden wir in den nächsten Tagen auch genug Gelegenheit haben, denn wir haben den Rand der Sahara erreicht und freuen uns schon, die ersten Erfahrungen (oder sollen wir vorsorglich schon „Ergrabungen“ sagen?) zu machen. Wir sind gestern in Douz angekommen. Die Strecke bis nach Douz führt schon durch ziemlich verstepptes Gebiet, in dem selten ein paar Palmen auf eine kleine Oase hindeuten. An einigen Stellen sind sogar deutliche Aufforstungsversuche zu erkennen.

Hier in Douz ist es zunächst vorbei mit der Ruhe. Der „Desert Club“  ist Anlaufstelle für fast alle motorisierten „Dünentouristen“. Meist nur für eine Nacht oder als Ausgangsbasis für Tagestouren durch die Dünen, geht es hier morgens und abends zu wie im Bienenstock. Zur Zeit sind es überwiegend schweizer Bienen, denn die haben gerade Herbstferien.… Ferien,… was war das noch? …

Für uns wieder mal ein angenehmer Ort viel Informationen abzugreifen, über Routen, Technik und ähnliches. Um Kontakte brauchen wir uns ja nicht zu sorgen. Wer nicht von alleine durch Grisu angezogen wird, wird von Julia und Ronja heimgesucht, denen entkommt keiner.

Die LKW-Truppe, die wir in Nabeul getroffen hatten, ist erwartungsgemäß schon weiter. Roger mit seiner Gruppe dafür ebenso erwartungsgemäß noch hier. Wir halten ein wenig Ausschau, ob es geduldige LKWs gibt, die uns ein Stückchen begleiten mögen und schauen uns derweil die Gegend ein wenig an.

Über die Geländetauglichkeit unseres Grisu fachsimpelt fast jeder. Einer will sogar vor einigen Jahren ein baugleiches Auto in Libyen im Erg Ubari gesehen haben. Dagegen sind die Dünen hier ein Sandkasten. Aber was man nicht selbst gesehen hat……

Wir halten uns auf jeden Fall fein raus… und warten unsere eigenen Erfahrungen-/grabungen ab. Aber keine Angst. Sicher nicht auf eigene Faust durch schwieriges Terrain.

Wir haben auch wieder etwas über die hiesigen Sitten gelernt. Denn die Kinder gehen schon sehr gekonnt in Deckung, wenn mal wieder jemand versucht über die Haare zu streichen oder in die Wangen zu zwacken. Es soll Glück bringen, ein blondes Kind zu berühren…. Seit heute tragen die Beiden liebend gern Kapuzen.

Morgen geht’s auf den Markt von Douz. Wir sind gespannt, denn er ist als besonders interessant beschrieben. Fraglich ist, ob das auch besonders ursprünglich bedeutet, da der Souk von Douz von Touristen-Souvenirs nur so überquillt.

Der Campingplatz hat sich darüber auch als Nachrichtenquelle über die letzten Unwetter hier herausgestellt. Die Regenfälle haben leider nicht 20 Menschenleben, sondern angeblich über 100 gefordert. In der Gegend von Gafsa sollen zahlreiche Häuser weggerissen worden sein, weiter Richtung Osten haben die Wassermassen keine Brücke von Pisten oder Eisenbahntrasse stehen lassen. Ich weiß nicht, ob man darüber in den Nachrichten gehört hat. Um diese Gegend haben wir einen großen Bogen gemacht.

Mittlerweile sind auch die Wahlergebnisse bei uns angekommen. Aber das interessiert auch erst nächstes Jahr wieder wirklich.

Beste Grüße in die Heimat,

Marcel

5 Comments

  1. Comment by Paula:

    Das mit den 200 Kamelen und dem Kapuzenlook hört sich ja an, als wäre schon wieder Zeit für AfrikadurchKinderaugen… Herrlich, so viel und oft von euch zu lesen, das versüßt mir meine Lern-Nacht-Schichten… Ich denk immer an euch, paula

  2. Comment by Annette:

    Ihr Lieben,

    das ist ja total spannend. Seit sicher, daß viele Euch begleiten und Schutz und Segen Eiuch schicken.

    Herzliche Umarmung

    Annette

  3. Comment by Petra Czegenyi:

    Hallo Ihr Lieben!
    Auch wir lesen eifrig Eure lebhaft geschilderten Reiseberichte und sind voller Sehnsucht erfüllt – vor allem nach Douz! Auch wenn es im Dessert Club ziemlich ab geht, so hoffen wir doch, dass ihr in den nächsten Tagen einige ruhige Momente verlebt und die Atmosphäre der schönen Oasenstadt aufsaugen könnt.
    Wir hier haben es auch turbulent – der Wies´nrummel und diverse Sicherheitsmaßnahmen (Terrordrohung usw.) machen uns das Leben in Sendling gerade schwer.
    Von den vielen Regenfällen haben wir hier nix mitgekriegt oder auch nur überlesen.

    Wir wünschen noch viel Spaß beim Graben und Schaufeln
    Seid gedrückt und geküsst
    Petra & Christian

  4. Comment by Silke Schiegl:

    Wir denken an Euch. Nach der Rückkehr von Schwiegerpapas Geburtstagsfeier (abends) haben wir uns noch ins Wohnzimmer gesetzt um Euer (Dein)Tagebuch weiterzulesen. Morgenist Sonntag und ich habe vor das 1. Mal seit unserem Mittelmeerurlaub Schwimmen zu gehen. War schon herb, dass Das Freibad schon zugemacht hatte obwohl wir noch so schöne warme Tage hatten. Ich beneide Euch um Wärme- nicht um die Hitze – und die Schwimmgelegenheiten im Freien. Überseht aber bitte keine Krokodile oder andere Wildtiere.
    Einen schönen Sonntag und
    liebe Grüße aus Grafing

    Silke

  5. Comment by Hajo:

    Hi,

    Danke für diesen schönen Blog und dass ihr uns an eurem Abenteuer teilhaben lasst.

    Viele Grüße aus Berlin!

    Hajo (Chawans Bruder)

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