Szenen am Gepäckband

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Was mir noch zu „Koffer packen“ einfällt:

Da ein voll eingerichtetes Fahrzeug auf uns wartet, machen wir Gepäck-technisch quasi „normalen“ Hotelurlaub. D.h. die 20 kg pro Person reichen vollkommen aus. Vor einem Jahr sah das anders aus. Die Fluggesellschaft hatte mir wegen alter Flugmeilen 30 kg Gepäck zugestanden. Dumm nur, dass der Rest der Familie aufgrund der „Umstände“ Wochen zuvor sozusagen nur mit Handgepäck heimgereist waren. Mir blieb es vergönnt, die wichtigsten Habseligkeiten und Souvenirs nebst Kindersitzen irgendwie heim zu bringen. In Summe nicht weniger als 92 Kg. Gepäck! Aber auch Namibia ist Afrika und wer jemals mit zuviel Gepäck aus Windhoek starten muss, der sollte dicke Bergschuhe oder andere kräftige Sohlen anziehen. Die Gepäckwaagen beim Check-In stehen nämlich komfortablerweise etwas vor, so dass man bewusst oder unbewusst das Gewicht durch einen Fuss unter der Waage beeinflussen kann.

Verunsichert durch die pure Existenz zweier Kindersitze bei einem alleinreisenden Herrn, war die Aufmerksamkeit des Check-In-Beamten derart abgelenkt, dass ich den ersten Koffer mit möglichst beiläufiger Fussbewegung auf einigermassen konstante 13 Kilo balancieren konnte. Das etikettieren der Kindersitze dauerte zum Glück solange, bis die Waage aufgehört hatte zu pendeln und ich meinen Fuss fixiert hatte. Das Schauspiel wiederholte sich noch mehrere Male und jedesmal erwartete ich das schallende Gelächter der hinter mir Wartenden. Sah bestimmt komisch aus, wie einer auf dem Check-In-Tresen hängt, möglichst freundlich und beiläufig Konversation hält, während er versucht rund 15 Kilo mit dem rechten Fuss zu balancieren. Erst als das kleinste aller Gepäckstücke auf dem Gepäckbank liegt und aufgrund des ungestümen Fussdrucks plötzlich minus 5,6 Kilo auf der Waage stehen, komme ich richtig ins Schwitzen… Welch ein Glück, dass die Gepäckaufkleber so gut kleben und auch Profis sehr aufmerksam hinschauen müssen. Nachdem mein Handgepäck die schwersten Stücke beinhaltete musste ich zuletzt nur noch die Handgepäckkontrolle mit 25 Kilo passieren. Natürlich wurde ich rausgewunken. Aber die nette Dame war viel zu überrascht, dass jemand offenbar einen halben Motor im Handgepäck trug, als dass Sie ans Gewicht gedacht hätte. Hauptsache man kann aus Kolbenringen keine bedrohlichen Gegenstände basteln…  Seitdem schaue ich mir bei jedem Check-In die Gepäckwaagen an. Aber so Übergewicht-freundlich sind nur die in Windhoek. 62 Kilo über Soll und keinen Cent extra berechnet!

Diesmal ist es deutlich entspannter gelaufen. Nicht zuletzt wegen des Vorabend-Check-In…

Marcel

One Comment

  1. Comment by Anderl Stadler:

    Servus,

    ich hoffe dass ihr gut in Namibia angekommen seid und dass der Grisu ohne bösem Fauchen angesprungen ist und ihr so eure Rundreise machen könnt.

    Alles Gute

    Anderl

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