Der Gummifluch… Addis Abeba – Yabello – Äthiopien
Freitag, Februar 5th, 2010Wie sich vielleicht rum gesprochen hat, haben wir mittlerweile Nairobi erreicht. Das nimmt ein wenig die Spannung der nachfolgenden Berichterstattung, aber das ist vielleicht auch besser so. Also uns geht’s gut. Wir haben uns in Nairobi in Chris „Jungle Junction“ häuslich eingerichtet, um Grisu wieder auf Vordermann zu bringen. Aber nun von vorn:
Von den ersten zwei Tagen in Richtung Süden lässt sich gar nicht soviel berichten. Wir hatten uns mit Chris, dem südafrikanischen KTM-Fahrer, der schon fast zur Familie gehört, in Awassa verabredet. Er war voraus gefahren und hatte zufällig John & Amy sowie Liina und H.-J., die in Wadi Halfa zur temporären Grisubesatzung gehörten, getroffen.
Für fast jeden, der von Äthiopien in Richtung Kenia aufbricht, stellt sich die Frage, welche Route nach Kenia eingeschlagen werden soll. Die Wahl liegt zwischen der kürzeren und technisch einfacheren, aber trotzdem sehr üblen, fahrzeugschindenen Piste über Moyale nach Isiolo und Nairobi und dem großen Umweg über den Lake Turkana durch deutlich interessantere Landschaften und Regionen aber dafür auch über deutlich schwierigere Pisten fernab jeder technischen Unterstützung und nur wenig Versorgungsmöglichkeiten. Ich hatte schon vor 13 Jahren von der Strecke zum Lake Turkana geträumt, aber Zeit und fehlende Reisepartner sowie die damalige Sicherheitswarnungen hatten mich davon Abstand nehmen lassen. Bislang hatte ich kaum gewagt, daran zu denken, mit Grisu diese Strecke zu wählen. So eine Strecke fährt man nicht allein, und so viele hatten über die angeblich fast unpassierbaren Pisten gestöhnt.
Aber nachdem wir endlich unser Reifenproblem gelöst hatten und HJ & Liina sowie Chris sich mit uns gemeinsam für die Turkana-Strecke entscheiden würden, brauchte es keiner Überredung, um auf dieser Strecke in eines der letzten entlegenen Gebiete Afrikas und seinen ursprünglichen Völkern aufbrechen zu können. (mehr …)