Von Afrika gezeichnet, von Afrika berührt
Donnerstag, Januar 21st, 2010(Khartoum – Lake Tana) – 13.01.-15.01.
Eigentlich wollten wir in Khartoum ja ein paar Tage verweilen, das ein oder andere Problemchen an Grisu beheben und evtl. auch nach Reifen und Teilen Ausschau halten. Aber irgendwie kann uns Khartoum so gar nicht begeistern. Abgesehen davon, dass es sowohl für uns als auch für Grisu deutlich zu heiß ist (bis zu 40°C), ist der angeblich beste Campplatz in der Stadt alles andere als gemütlich. Genau genommen ist es nichts anderes als der Parkplatz eines ziemlich heruntergekommenen Strandclubs. Der „Blue Nile Sailing Club“ ist zwar noch Treffpunkt der gut betuchten in Khartoum, aber wohl eher aus Prestige wegen des guten Nilblicks und der Wasserski-Möglichkeiten. Ansonsten hatte der Platz nichts zu bieten. Die Damendusche existiert zwar, hatte aber keine Wasserleitung! Die Sanitärenanlagen sind im desolaten Zustand und Strom und damit auch Wasser fällt regelmäßig aus. Und das alles für stattliche 15 US-Dollar. So verließen wir Khartoum nach einem Rasttag mit dem Ziel Äthiopien im kleinen Konvoi. Der Rasttag brachte aber noch eine kleine Überraschung. Das seit einiger Zeit erkannte Ölleck an der Ölwanne wurde näher untersucht. Hatte doch tatsächlich jemand bei der Motormontage offensichtlich einen Ölrücklauf zur Ölwanne zu fest angezogen und gleich einen nicht unscheinbaren Riss in der Ölwanne fabriziert. So ganz nach afrikanischer Art wurde mir das natürlich verheimlicht und mit Silikon „gekittet“. Aber die Haltbarkeit war offensichtlich begrenzt. Glücklicherweise konnte ich das Leck mit Kaltschweißmetall schließen.
Neben John und Amy mit ihrem Landy war nun auch Chris auf seiner KTM mit uns auf dem Weg in Richtung Osten. Abgemacht war, dass wir die Pausen gemeinsam machen, und jeder bis dahin sein eigenes Tempo führe. Keine Frage wo wir dabei zu finden waren. Natürlich meist hinten dran. Dafür bekamen wir beim Eintreffen am Kaffeestopp meist schon den Kaffee in die Hand gedrückt. Wir wollten in zwei Tagen bis zum Lake Tana in Äthiopien kommen. Aber schon am Nachmittag des ersten Tages zeichnete sich ab, dass es zumindest für uns schwierig werden würde, das Ziel in dieser Zeit zu erreichen. Während wir eine kleine Pause genossen um der überhitzten Kabine zu entfliehen, stieg Ronjas Temperatur schlagartig. „Ich fühl mich nicht so gut!“ war Ronjas einziger Kommentar und das Fieberthermometer stoppte erst bei 40,0 °C. (mehr …)