Archive for the 'Reise' Category

von wanderden Parkgrenzen

Mittwoch, Februar 10th, 2010
auf dem Markt in Turmi

auf dem Markt in Turmi

08.02.- 10.02.2010 Äthiopien/Kenia
Nach einem gemütlichen Morgen, der mir endlich den längst fälligen Haarschnitt bescherte, besuchten wir den von vielen angepriesenen Wochenmarkt der Hamer. Allerdings war der Markt sehr bescheiden und konzentrierte sich großteils auf Souvenirs für Touristen. Trotzdem war er beeindruckend, da viele Besucher in ihrer traditionellen Bekleidung erschienen. Natürlich waren Julia und Ronja im Mittelpunkt des Interesses. Nur Cleverson konnte als lebendes Karussell zeitweise die Aufmerksamkeit ein wenig ablenken. Dann verliessen wir Turmi in unserem kleinen Konvoi. (mehr …)

Schön ein Problem nach dem anderen…

Sonntag, Februar 7th, 2010
auf dem Weg nach Konso

auf dem Weg nach Konso

06.-07.02.10 – Als wir morgens Yabello verliessen, hatte auch unser Ersatzreifen etwas Luft verloren. Aber das beunruhigt uns schon nicht mehr. Auch das Reifenflicken vertagten wir auf Konso, wo wir H.-J. und Liina an diesem Tage treffen wollten. Da in dieser Gegend auch das Handy nicht mehr funktioniert, hatten wir verabredet, dass Sie bis 12 Uhr mittags auf uns warten, falls wir bis dahin nicht da seien, würden sie voraussichtlich ohne uns starten. Wir tankten ein letztes mal voll. Da der Tankwart mal wieder nicht mit unserem Einfüllstutzen zurecht kam, übernahm ich den Job und wurde prompt im Diesel geduscht, da die automatische Abschaltung der Zapfpistole auch nicht funktionierte. Für Chris wurden 50 Liter Benzin auf unserem Dach gebunkert, noch einmal Luft aufgefüllt und los ging’s. Von nun an würde uns bis in die Mitte Kenias kein Asphalt mehr begegnen.

Kurz drauf überholten wir zwei Rucksackreisende, die einsam in Richtung Konso wanderten. Wohl gemerkt 100 km entfernt. Cleverson und H.D. wurden also kurzerhand mit eingeladen, was sich schon kurzdrauf als kleiner Glücksgriff herausstellte. Cleverson, gebürtiger Brasilianer, hat einen Faible für ausgefallenen Körperschmuck, was am ehesten an seinen mit einem Ohrring gefüllten Ohrläppchen zu erkennen war, abgesehen von seinen flächendeckenden Tattoos. Sein Ohrschmuck ähnelte dem der in dieser Region lebenden Mosi sehr, was natürlich bei jedem Äthiopier für helle Begeisterung und Erstaunen sorgte. Dafür waren wir restlichen vorerst nicht mehr so interessant und hatten wenigstens zeitweise etwas mehr Ruhe.

Wenig später stand Chris ackzelzuckend vor uns auf der Piste. Sein Motorrad hatte sich scheinbar um gute 10 cm verlängert. Zumindest klaffte nun eine gr0ße Lücke zwischen Sitzbank und Tank, wo vorher keine war. Das Heck seines Motorrads hatte sich fast vollständig vom vorderen Rahmen gelöst und damit beinahe das Motorrad in zwei Teile zerlegt. Der Motor hatte schon seine Verbindung zum Luftfilter verloren und der Auspuff war ebenfalls dabei sich zu verabschieden. Aber das schöne am Motorrad ist ja, dass alles so klein und leicht zugänglich ist, dass das ganze Maleur in einer guten Stunde wieder behoben war. Da kam das Werkzeug aus dem „Service-Truck“ Grisu auch ganz gut zum Einsatz.

Wir hatten zwar damit unsere verabredete Zeit deutlich überschritten, aber H.J. und Liina hatten trotzdem gewartet. Schließlich ging es nach erneuter Reifenreparatur und Wechsel des Gleichen auf in Richtung Turmi, wo wir am Montag den Markt des „Hamer“, einem sehr ursprünglich Volk im Süden Äthiopiens, besuchen wollten. Wir hatten die Reifenmalessen gerade vergessen und genossen die Aussicht von den letzten Ausläufern des Hochlandes, als wir am Rande des Hochplateaus vor einer fast 1000 Meter tiefen Abfahrt stehen bleiben wollten. Doch der erste Tritt auf die Bremse ging ins Leere. (mehr …)

Der Gummifluch… Addis Abeba – Yabello – Äthiopien

Freitag, Februar 5th, 2010

Wie sich vielleicht rum gesprochen hat, haben wir mittlerweile Nairobi erreicht. Das nimmt ein wenig die Spannung der nachfolgenden Berichterstattung, aber das ist vielleicht auch besser so. Also uns geht’s gut. Wir haben uns in Nairobi in Chris „Jungle Junction“ häuslich eingerichtet, um Grisu wieder auf Vordermann zu bringen. Aber nun von vorn:

 Hauptverkehrsstraße nach Kenia

Hauptverkehrsstraße nach Kenia

Von den ersten zwei Tagen in Richtung Süden lässt sich gar nicht soviel berichten. Wir hatten uns mit Chris, dem südafrikanischen KTM-Fahrer, der schon fast zur Familie gehört, in Awassa verabredet. Er war voraus gefahren und hatte zufällig John & Amy sowie Liina und H.-J., die in Wadi Halfa zur temporären Grisubesatzung gehörten, getroffen.

Für fast jeden, der von Äthiopien in Richtung Kenia aufbricht, stellt sich die Frage, welche Route nach Kenia eingeschlagen werden soll. Die Wahl liegt zwischen der kürzeren und technisch einfacheren, aber trotzdem sehr üblen, fahrzeugschindenen Piste über Moyale nach Isiolo und Nairobi und dem großen Umweg über den Lake Turkana durch deutlich interessantere Landschaften und Regionen aber dafür auch über deutlich schwierigere Pisten fernab jeder technischen Unterstützung und nur wenig Versorgungsmöglichkeiten. Ich hatte schon vor 13 Jahren von der Strecke zum Lake Turkana geträumt, aber Zeit und fehlende Reisepartner sowie die damalige Sicherheitswarnungen hatten mich davon Abstand nehmen lassen. Bislang hatte ich kaum gewagt, daran zu denken, mit Grisu diese Strecke zu wählen. So eine Strecke fährt man nicht allein, und so viele hatten über die angeblich fast unpassierbaren Pisten gestöhnt.

Aber nachdem wir endlich unser Reifenproblem gelöst hatten und HJ & Liina sowie Chris sich mit uns gemeinsam für die Turkana-Strecke entscheiden würden, brauchte es keiner Überredung, um auf dieser Strecke in eines der letzten entlegenen Gebiete Afrikas und seinen ursprünglichen Völkern aufbrechen zu können. (mehr …)

Rückblende: Fahrt über den Nassersee von Assuan nach Wadi Halfa

Mittwoch, Februar 3rd, 2010

Marcel hat noch mal ein paar Bilder vom Fährabenteuer auf dem Nassersee geschickt. Sicher haben nach seiner Beschreibung einige die Bilder vermisst. Damals hat irgendwas beim Hochladen nicht geklappt.

Zur Erinnerung noch mal Marcels Kurzbericht vom 1. und 7. Januar. (mehr …)

Lake Tana bis Addis Abeba oder alle guten Dinge sind 4!

Sonntag, Januar 31st, 2010

27.-30.01. Lake Tana

Piste Gorgora - Gonder

Piste Gorgora - Gonder

Addis Abeba oder alle guten Dinge sind 4! Nachdem wir uns nun ausgiebig von unserem „Urlaub“ erholt hatten, sind wir am 27. in Gorgora schweren Herzens aus Tim & Kim Village aufgebrochen. Zuletzt durften wir dort noch eine Rolle im Video für die deutsche Gruppe Mutabor spielen. Titel „es ist möglich“! Axel, Sänger und Liedermacher der Gruppe, hatte uns am Abend zuvor noch ein kleines Konzert gegeben. Der Aufenthalt hatte zudem den Erfolg, dass ich nun endlich unser Blaulicht, ein Signalhorn (für das zweite ist der Kompressor zu schwach) und die Nebelscheinwerfer in Betrieb nehmen konnte. Alles ganz gute Hilfsmittel, um sich ein bisschen besser Aufmerksamkeit zu verschaffen als mit einer kleinen Käferhupe wie bisher.

In den zwölf Tagen Aufenthalt hatten die „Straßenbaubetriebe“ gute Arbeit geleistet, denn die zuvor üble Piste bis nach Gorgora war einigermaßen gut zu befahren. Vor uns lag eine unbeschwerliche und relativ kurze Etappe rund um den Lake Tana nach Bahir Dar, wo wir trotz des späten Aufbruchs in Gorgora früh ankamen und die Zeit noch für eine „Stadtbummel“ nutzen konnten. Dabei viel mir sogar ein neuer Wagenheber in die Hände. Ein Problem weniger.

auf dem Weg zu den Fällen des blauen Nils

auf dem Weg zu den Fällen des blauen Nils

Tags drauf – nachdem mich das Internet mal wieder zur Verzweiflung brachte, oder besser die Ethiopische Nutzungsvariante – brachen wir auf, um auf Kinderwunsch die Überbleibsel der blauen Nilfälle zu bewundern. Seit einiger Zeit, sind diese nur noch sonntags in eingermaßen eindrucksvoller weise zu bewundern. den rest der Woche zweigt ein Elektrizitätswerk einen Großteil des Wassers ab und es sind nur blaue Niltropfen zu sehen. Die 30 km Piste waren so ziemlich das schlimmste, was wir unseren geschundenen Reifen antun konnten. Aber dafür hatten wir dann einen schönen Ausflug in die Natur auch ohne Eindrucksvolle Nilfälle. Darüber hinaus half diese Piste unsere Entscheidung für den weiteren Weg neu festzulegen. Denn eigentlich wollten wir von Bahir Dar über eine 100 km kürzere Schotterpiste fahren. Aber diese sah genauso übel aus wie die zu den Wasserfällen. Zurück in Bahir Dar auf der Asphaltstraße nahmen wir dann den längeren Weg und so war es mal wieder früher Nachmittag als wir nun endlich Richtung Addis aufbrachen. Und bald hörten wir auch wieder ein altbekanntes Geräusch. (mehr …)

Note for Amy and John

Sonntag, Januar 31st, 2010

Dear John and Amy,
we just arrived in Addis yesterday and heard you are waiting somewhere
in Awasha. Good to know. But we will probably stay till Wednesday, if
everything works smothly. Please let us know, if you are going to
proceed or where we meet! Best wishes! Marcel

Lake Tana – Urlaub vom „Urlaub“

Samstag, Januar 30th, 2010
Traumplatz im Tim & Kim Village

Traumplatz im Tim & Kim Village

15.-26.01. Urlaub vom Urlaub – oder Paradies am Lake Tana

Wir hatten schon mehrfach vom Tim and Kim Village in der Nähe von Gonder am Lake Tana gehört. Aber diese Oase übertraf unsere Erwartungen. Zwar ist das Projekt von Tim und Kim nach zweieinhalb Jahren noch lange nicht fertig, aber das bisher geschaffte ist beeindruckend und die ruhige Lage am Lake Tana atemberaubend schön. Trotz aller Ruhe und Abgeschiedenheit kann man das äthiopische Leben fußläufig im nahen Dorf jederzeit erleben. Nach unseren ersten Eindrücken von Äthiopien war das der ideale Ort um die vergangenen Monate einmal sacken zu lassen, abzuschalten, anzukommen. Während die Wäsche günstig abgegeben werden konnte, sorgte eine immer gefüllte Kühlbox und die super Küche von Kim dafür, dass sich wirklich alle erholen konnten. Dumm nur, dass ich gleich bei der Ankunft, auf unser Signalhorn angesprochen, verkündete, dass wir den Platz nicht ohne laufende Sirene verlassen würden.

Zusammen mit John schaute ich mir am ersten Tag noch schnell den Sitz der Dichtungen an den Antriebswellen an. Diese waren seit Wochen Grund für regelmäßige Getriebeölstandskontrollen. Leider benötigt man eine 41er Nuss, um den Zugang zu ermöglichen. So ziemlich das einzige Werkzeug, dass ich nicht dabei habe, nachdem ich mir den Abzieher für die Bremstrommeln in Assuan hatte anfertigen lassen. Damit war aber ein Job weniger hier zu tun und so beschränkte ich mich auf die üblichen Wartungsarbeiten der unzähligen Schmiernippel, Ölstandskontrollen, Luftfilterreinigung…. Schraubenkontrollen… Aber dennoch blieb auch für mich Zeit genug, die Füße hoch zulegen.

Am 18. nahm Tim mich mit nach Gonder, um mal wieder eine Nachricht übers Internet zu senden und einige Einkäufe zu tätigen. Wir dachten es wäre der Vorabend vom großen Timkat-Fest. Die Äthiopier feiern an diesem Fest mit großen Umzügen die Taufe Christi. Wir hatten uns nur im Tag vertan. (mehr …)

four4africa Anruf aus Äthiopien über Satelitentelefon

Dienstag, Januar 26th, 2010

four4africa Anruf aus Äthiopien über Satelitentelefon an Lisa (Über Handy läuft dort garnichts und Intenetanschluß 70 KM entfernt über Holperpiste):
Alle 4 bzw. 5 sind gut drauf. Es geht Ihnen gut. Der Aufenthalt am Tanasee ist Urlaub vom Urlaub. Ronja u.Julia gefällt es dort so gut. Sie würden am liebsten dort bleiben.
Trotzdem soll es morgen weiter gehen; zunächst an das Südende vom Tanasee, weiter nach Bahir Dar und dann nach Addis Abeba, die Hauptstadt Äthiopiens.
four4africa hoffen, dass sie sich bald wiedermal online melden können, dann gibt wieder mehr Infos.
Liebe Grüße an Alle..
i.A. der Admin

Von Afrika gezeichnet, von Afrika berührt

Donnerstag, Januar 21st, 2010

(Khartoum – Lake Tana) – 13.01.-15.01.

Und wieder ein Reifenpanne

Und wieder ein Reifenpanne

Eigentlich wollten wir in Khartoum ja ein paar Tage verweilen, das ein oder andere Problemchen an Grisu beheben und evtl. auch nach Reifen und Teilen Ausschau halten. Aber irgendwie kann uns Khartoum so gar nicht begeistern. Abgesehen davon, dass es sowohl für uns als auch für Grisu deutlich zu heiß ist (bis zu 40°C), ist der angeblich beste Campplatz in der Stadt alles andere als gemütlich. Genau genommen ist es nichts anderes als der Parkplatz eines ziemlich heruntergekommenen Strandclubs. Der „Blue Nile Sailing Club“ ist zwar noch Treffpunkt der gut betuchten in Khartoum, aber wohl eher aus Prestige wegen des guten Nilblicks und der Wasserski-Möglichkeiten. Ansonsten hatte der Platz nichts zu bieten. Die Damendusche existiert zwar, hatte aber keine Wasserleitung! Die Sanitärenanlagen sind im desolaten Zustand und Strom und damit auch Wasser fällt regelmäßig aus. Und das alles für stattliche 15 US-Dollar. So verließen wir Khartoum nach einem Rasttag mit dem Ziel Äthiopien im kleinen Konvoi. Der Rasttag brachte aber noch eine kleine Überraschung. Das seit einiger Zeit erkannte Ölleck an der Ölwanne wurde näher untersucht. Hatte doch tatsächlich jemand bei der Motormontage offensichtlich einen Ölrücklauf zur Ölwanne zu fest angezogen und gleich einen nicht unscheinbaren Riss in der Ölwanne fabriziert. So ganz nach afrikanischer Art wurde mir das natürlich verheimlicht und mit Silikon „gekittet“. Aber die Haltbarkeit war offensichtlich begrenzt. Glücklicherweise konnte ich das Leck mit Kaltschweißmetall schließen.

Neben John und Amy mit ihrem Landy war nun auch Chris auf seiner KTM mit uns auf dem Weg in Richtung Osten. Abgemacht war, dass wir die Pausen gemeinsam machen, und jeder bis dahin sein eigenes Tempo führe. Keine Frage wo wir dabei zu finden waren. Natürlich meist hinten dran. Dafür bekamen wir beim Eintreffen am Kaffeestopp meist schon den Kaffee in die Hand gedrückt. Wir wollten in zwei Tagen bis zum Lake Tana in Äthiopien kommen. Aber schon am Nachmittag des ersten Tages zeichnete sich ab, dass es zumindest für uns schwierig werden würde, das Ziel in dieser Zeit zu erreichen. Während wir eine kleine Pause genossen um der überhitzten Kabine zu entfliehen, stieg Ronjas Temperatur schlagartig. „Ich fühl mich nicht so gut!“ war Ronjas einziger Kommentar und das Fieberthermometer stoppte erst bei 40,0 °C. (mehr …)

Sahara ist erfolgreich durchquert

Montag, Januar 11th, 2010
Pyramiden von Merowe

Pyramiden von Merowe

11.01.2010,Khartoum, Blue Nile Sailing Club

mal wieder nur eine kurze Textnachricht. Aber in den nächsten Tagen werden wir wohl Gelegenheit haben ein paar Fotos nachzusenden. Wichtig aber für’s erste: Wir sind gut in Khartoum angekommen und haben auf dem Weg hierhin auch unsere Ruhe wieder gefunden, Pyramiden besichtigt und die winzige Nilstromschnelle „6th Cataract“ angeschaut. Der Weg dorthin war wesentlich interessanter als die fast unsichtbare Nilstufe. Wir werden uns hier in Khartoum nicht allzulange aufhalten, aber es ist ein Versuch wert, ein paar kleinere Reparaturen oder wenigstens Ersatzteile hier zu suchen. Die verlorene Schraube, einen Ersatz für das immer wieder marode Auspuffrohr und wenn es das Glück richtig gut mit uns meint, auch ein paar schöne Reifen. Hier in Khartoum ist es ruhig, auch wenn bbc-Nachrichten über den Süden des Landes doch etwas Unruhe gebracht haben. Aber wie so oft, sieht es im Land ganz anders aus, als man aus den Medien erfährt. Von hier werden wir voraussichtlich zwei Tage bis nach Äthiopien brauchen und die Strecke verspricht auch keine großen „touristischen Highlights“. Die Temperaturen setzen uns hier ganz schön zu. Während Deutschland ja offensichtlich im Schnee versinkt, haben wir seit 3 Tagen immer heißes Wasser, da unser äußerer Wassertank nur durch den Fahrtwind Temperaturen von knapp 40 Grad erreicht. (mehr …)