Archive for the 'Reise' Category

Unterhaltung für jung und alt auf Djerba

Montag, Oktober 19th, 2009

Hallo zusammen, ja, wir leben noch und lassen es ganz ruhig angehen. Nachdem wir unsere Einreise nach Libyen ja etwas verschieben müssen, warten/entspannen/basteln wir hier auf Djerba auf einem nicht ganz einsamen Strand. Am Rande der „Hotelzone“ von Djerba stehen wir auf einer kaum bebauten Halbinsel. Die letzten Hotels sind noch in Sichtweite und mittlerweile hat sich unser Camp zum Touristenziel entwickelt. Ein Stückchen weiter stehen Jan und Heike mit Ihrem „etwas“ größeren Mercedes-Dreiachser und es scheint als wenn Tag für Tag mehr „Schaulustige“ kämen, um die Zigeuner zu betrachten. Aber der Schein trügt wohl, denn es ist offensichtlich die einzige Wanderstrecke am Strand entlang auf der man keine Hotels sieht. Wir überlegen nun, ob wir unseren Aufenthalt nicht spielend durch das bepreisen von Fotos finanzieren sollen, aber selbst die Idee ist bislang an der eigenen Trägheit gescheitert. Dafür gibt es viel zu viel zu sehen. Neben der täglichen „Dörrfleisch“-Promenade, meine ich. Djerba scheint ein Urlaubsziel für jedes Alter sein. Ich frage mich aber, was passieren muss, dass man sein Gebiss am Strand verliert. Ist schon schräg, so etwas im Sand zu finden. (mehr …)

Sternenkunde

Dienstag, Oktober 13th, 2009

So, wir haben es mal wieder geschafft uns loszureißen, und haben Douz nun verlassen, um langsam über Djerba zur libyschen Grenze zu fahren. Mit unserem „voraussichtlichen“ Führer hatten wir ja schon seit einigen Wochen Mailkontakt. Vor einer Woche haben wir dann unseren „Wunschtermin“ für die Einreise aufgegeben. Aber Libyen gehört ja bekanntlich auch zu Afrika. Und warum soll man Mails den auch beantworten. Nachdem wir nichts gehört hatten und nun auch nicht erwarten, das sich libysche Grenzformalitäten von einem auf den anderen Tag erledigen, habe ich dann heute mal nachtelefoniert.  „Ja, die Email haben wir gelesen… (mehr …)

Grisu, die Dünensau…

Dienstag, Oktober 13th, 2009
Montag, 12.10.09

Wir sind wieder unter den Lebenden. Hinter uns liegt ein abenteuerliches Wochenende mit mehr Sand, als wir uns und Grisu je zugetraut hätten. Aber von vorne. Angefangen ist das Wochenende am Donnerstag eigentlich wie immer. Wir haben abfahrbereit nach Ksar Ghilane mal wieder das getan, was wir mit Plänen meistens tun. Umschmeißen. Aber besser den Plan umschmeißen als alles andere. Die Wüstenschiffe, die wir in Nabeul getroffen hatten, waren am Vorabend spät eingetroffen, und hatten uns kurzerhand eingeladen mit ihnen in die Wüste zu fahren. Von Douz südlichwestlich in die Dünen

zu Sandrosenfeldern. Eine Strecke, die ich bisher für uns vollkommen ausgegrenzt hatte, da sie zwar sehr schön ist, die Dünen aber auch sehr weichen Sand haben sollen. Jeder hatte uns davon abgeraten, es auch nur zu versuchen. Aber in Begleitung von diesen Wüstenschiffen, kann uns ja nicht viel passieren. Und eine bessere Chance wirklich auszuprobieren, was Grisu samt Fahrer hinbekommen, gibt es wohl nicht.

Die Entscheidung war also schnell und gern getroffen. Als wir in Sabria den Luftdruck in unseren alten Reifen reduzieren, wurde mir schon etwas mulmig.

nur fliegen ist schöner und das lernen wir gleich...

nur fliegen ist schöner und das lernen wir gleich…

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Wasser Marsch!

Mittwoch, Oktober 7th, 2009

So, nachdem wir uns ja die letzten Tage ein wenig ausgetobt haben, mussten wir uns gestern ja erst mal ausruhen… Das macht man hier so… Dafür ist die Wasseranlage endlich komplettiert und nachdem Roger mich heute schon als schwer afrikanisiert bezeichnet hat, habe ich gleich auch die Zwillingsbereifung abmontiert und auf die eigens angebauten Halterungen verfrachtet.

Für die Weiterfahrt fehlen morgen noch ein paar kleine Service- und Wartungsarbeiten. Je nachdem ob der Afrikavirus wieder zuschlägt, fahren wir dann morgen oder übermorgen in die Wüste, diesmal aber deutlich weiter.

Achja, Johanna hat währenddessen die örtlichen Schneider aufgesucht und kurzerhand die kürzlich in Kairouan ersteigerte Kamelhaardecke zu Vorhängen verarbeiten lassen. So ist bald auch die holländische Architektur unseres Grisu Geschichte.

Bis bald

In die Düne, auf die Düne, durch die Düne oder doch drüber…

Montag, Oktober 5th, 2009

03./04.10.09

Wie immer kommt alles anders als wie wo wenn man denken würde, oder so ähnlich… Jedenfalls stand gestern Mittag überraschend Matthias aus Nabeul vor unserer Tür und nach einem köstlichen tunesischen Patisserie-Schmaus war klar, dass die Wasseranlage mal wieder warten muss. Dabei hatte ich sogar hier in Douz letzte Verbindungsstücke günstig bekommen (Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich die ganze Wasserinstallation hier unten gebaut 😉 ). Matthias musste aufgrund eines kleinen Schadens an seinem Offroader kurzerhand seine Tour ins tiefe Dünengebiet abbrechen und hatte nun Zeit und Lust mit uns ein erste Testfahrt zu machen. Testfahrten sind ja dazu da, heraus zu finden, was geht und was nicht geht. Meistens ist es so, dass man als erstes herausfindet, was nicht geht… (mehr …)

Nicht viel getan?

Freitag, Oktober 2nd, 2009

Die Überschrift könnte ich wahrscheinlich jeden Tag wählen, denkt sich sicherlich jetzt der ein oder andere… Stimmt irgendwie auch… Gestern hatten wir knapp 40 Grad und da passiert nicht mehr viel… Dennoch habe ich endlich unsere Orientierung geschärft und alles in die Wege geleitet, um die in Deutschland noch erworbenen Karten und Navigationssoftware zum Laufen zu kriegen. Leider war beim Kauf der Lizenzcode nicht mitgeliefert worden. Fällt mir natürlich erst in Südtunesien auf. Der telefonische und Mail-Support der ganzen Lieferantenkette (Lauche&Maas – Daerr – Touratech) war aber super (inkl. Rückruf!), so dass ich heute bereits vollen Zugriff hatte… Jetzt wissen wir endlich, wo wir sind. (mehr …)

Douz – Einstieg für Dünenfans

Mittwoch, September 30th, 2009

29.-30.09.09

Wir konnten uns leider nicht früher melden,… wir mussten so lange schaufeln….

Nein, Scherz beiseite. Wenn man mal drüber geschlafen hat, sieht meistens alles anders aus. Die gestern noch als kritisch betrachtete Piste war völlig problemlos. Wir können unserem alten Geländeritter also doch etwas mehr zutrauen. Dazu werden wir in den nächsten Tagen auch genug Gelegenheit haben, denn wir haben den Rand der Sahara erreicht und freuen uns schon, die ersten Erfahrungen (oder sollen wir vorsorglich schon „Ergrabungen“ sagen?) zu machen. Wir sind gestern in Douz angekommen. Die Strecke bis nach Douz führt schon durch ziemlich verstepptes Gebiet, in dem selten ein paar Palmen auf eine kleine Oase hindeuten. An einigen Stellen sind sogar deutliche Aufforstungsversuche zu erkennen.

Hier in Douz ist es zunächst vorbei mit der Ruhe. Der „Desert Club“  ist Anlaufstelle für fast alle motorisierten „Dünentouristen“. Meist nur für eine Nacht oder als Ausgangsbasis für Tagestouren durch die Dünen, geht es hier morgens und abends zu wie im Bienenstock. Zur Zeit sind es überwiegend schweizer Bienen, denn die haben gerade Herbstferien.… Ferien,… was war das noch? …

Für uns wieder mal ein angenehmer Ort viel Informationen abzugreifen, über Routen, Technik und ähnliches. Um Kontakte brauchen wir uns ja nicht zu sorgen. Wer nicht von alleine durch Grisu angezogen wird, wird von Julia und Ronja heimgesucht, denen entkommt keiner. (mehr …)

Kairouan und 200 Kamele

Dienstag, September 29th, 2009

Sonntag, 28.09.09

Genau genommen können wir uns ja nicht mehr verspäten, da wir aktuell keinerlei Termine mehr haben. Die Verabredung an der libyschen Grenze mit unserem Führer ist noch nicht terminiert und ansonsten gibt es keinen Grund sich irgendwie zu hetzen. Kaum vorstellbar, besonders für mich… Wir sind von Nabeul aufgebrochen und über die Landstraße in Richtung Süden unterwegs. Auf dem Weg liegt Kairouan. Eine der vier heiligen Städte der Muslime. Nach Mekka, Medina und Jerusalem hat auch Kairouan als heilige Stadt eine besondere Bedeutung für die Muslime. In der überschaubaren Stadt gibt es über 130 Moscheen und zudem die größte und älteste Tunesiens. Teile sind aus dem 7. Jahrhundert. Daher ist die Altstadt der alten Hauptstadt auch deutlich interessanter als die von Nabeul. Das wissen auch die zahlreichen „freundlichen“ Touristenführer, die uns nach marokkanischer Manier schon auf der Einfallstraße „abfangen“.

Dank eines freundlichen Helfers finden wir sogar einen komfortablen Parkplatz mit Grisu innerhalb der Altstadtmauern. Und auch für ihn lohnt sich der Einsatz, denn in einem der obligatorischen Stoff- und Teppichhaus-Besuche finden wir tatsächlich einen wirklich passenden Stoff für unsere bislang vermissten Vorhänge… (mehr …)

Afrika ist ein Dorf

Sonntag, September 27th, 2009

Sonntag, 27.09.09

Ich bin fast stolz. Wir wollten heute gen Süden aufbrechen und haben unseren Plan fast eingehalten. Gut, ich hab mal wieder etwas länger an einem Ausbauteil getüftelt als geplant und Johanna hat mal wieder etwas länger gebraucht, um festzustellen, dass wir immer noch zuviel Kram haben. Und dann waren wir schon fast weg, als Matthias anrief und Bescheid gab, dass seine erwarteten Freunde mit sechs LKWs schon fast in Nabeul seien. Wir sollten doch warten. Was für eine willkommene Ausrede für die gewohnte Planverschiebung. ;-)…
In der Tat werden wir es erstmals schaffen, einen Plan mit nur einem Tag Verspätung umzusetzen. Das ist Rekord…!

Aber… (mehr …)

weiter gen Süden

Samstag, September 26th, 2009

Wiedermal verlassen wir einen Schrauberstandort. Nachdem uns in den vergangenen Tagen fast jeden Tag das Fell nass wurde, machen wir uns nun auf gen Süden. Auch wenn der Abschied schwerer als erwartet fällt. Vorgestern hat uns ein Wildfremder im hochgebockten Geländewagen auf unserem Camp heimgesucht. Der Wildfremde ist Matthias und hat uns herzlich aufgenommen. Ein echter Wüstenfuchs und, wie wir feststellen konnten, mit vielen gemeinsamen Bekannten.

Mit ihm haben wir zwei Textilbetriebe besichtigen können. War echt interessant, sogar für die Kinder, die in den Waschtrommeln locker stehen konnten.

Vielen Dank für Deine Gastfreundschaft und die Einladung zum Überfall ;-). In den nächsten Tagen werden hier noch dickere Brummis aufschlagen und vielleicht trifft man sich in der Wüste wieder.

Bis demnächst weiter aus dem Süden…

Marcel