Archive for the 'Grisu' Category

Ein Hauch afrikanischer Bürokratie

Sonntag, November 15th, 2009
endlich wieder der Alte, nur noch besser ;-) - Grisu in "unserem" Garten

endlich wieder der Alte, nur noch besser 😉 - Grisu in "unserem" Garten

Heute war ja eigentlich großer Grisu-Begrüßungstag für uns. Schließlich hatten die Mädels alle noch nicht den neuen Motor fahrend erlebt. Da kam es gerade recht, dass es noch einige Dinge zu erledigen gab, um vormittags kurz auf „Tour“ zu gehen. Aber wenn wir vormittags auf Tour gehen wollen, ist das ja nicht wirklich eine zeitliche Eingrenzung. Dennoch waren wir um 11 Uhr bei Mercedes, um einerseits das von der Spedition versprochene Fax abzuholen, dass uns und natürlich dem Zoll an der Grenze bestätigt, dass der alte Motor wieder zur Ausfuhr im Zolllager ist. Das Fax war auch da und wir konnten es sofort mitnehmen. Außerdem hatte ich gestern mit dem Kassierer besprochen, dass ich eine Rechnung benötige, auf der steht, dass wir einen Motor mit Nr. xxx ausgebaut und den neuen mit Nr. xxy eingebaut haben. Die Rechnung war dann auch gestern schon fertig. Es fehlte nur noch dieser Zusatz, weshalb ich ihm extra die Nummern säuberlich aufgeschrieben hatte…

Heute erzählt er mir nun, dass er dafür mit der Administration sprechen müsste, denn die Daten aus der Rechnung wären nicht mehr verfügbar und es wäre ja schließlich nicht seine Aufgabe, das alles noch einmal abzutippen. Trotzdem hatte er mich gestern auf heute vertröstet. Manchmal ist es auch mit meiner Geduld am Ende – (mehr …)

Brumm, brumm !!!! Yeah, Yeah, Yeah…

Freitag, November 13th, 2009

Leider kann man das Geräusch eines Motors nicht verständlich in Worte fassen. Und seit vorgestern streikt die Videokamera. Aber dieser Motor ist einfach genial. Er läuft so ruhig und rund. Einfach unbeschreiblich. Aber von Anfang an: heute morgen habe ich gemeinsam mit den schon viel früher arbeitenden Mechanikern, die Einstellprobleme für das Standgas behoben und den Handgaszug und Motorabsteller noch schnell montiert und Gewissenhaft alle Flüssigkeiten überprüft. Als ich in die Werkstatt kam, war das Kühlwasser schon nach meinen Wünschen gemischt und eingefüllt. Und somit musste schließlich nur noch die Motorhaube und Kühlermaske montiert werden. Der Motor musste sich natürlich erstmal einlaufen und so hatte ich einen Grund das sonore Gebrumme nicht abstellen zu müssen. Hätte gar nicht gedacht, dass ich mich über den sonst mit allen Mitteln zu dämpfen versuchten Motorenkrach so freuen kann. Man muss aber dazu sagen, dass der neue Motor zumindest gefühlt deutlich leiser ist, als der alte. Der Turbolader läuft so ruhig, dass ich erst zweimal hinhören musste, um zu glauben, dass er läuft. Kein lautes Geheul mehr, wie früher. Die Kraft der Gedanken hat dann auch wohl dafür gesorgt, dass Ralf (der dieses Gedicht von Motor auf den Weg nach Tunesien gebracht hat) in diesem Moment anrief, und damit live miterleben und hören konnte. Um 13 Uhr war dann alles so weit fertig, dass ich losfahren konnte, aber ich muss ja noch zahlen. „Nein, die Kasse hat schon zu, erst heute Nachmittag wieder.“ Und so lange soll der LKW noch hier stehen bleiben. „Das glaubt auch nur Ihr“, habe ich mir gedacht. „Ich will jetzt mit Grisu fahren!“. (mehr …)

Läuft er, oder läuft er nicht? (wieder viel Technik)

Freitag, November 13th, 2009
... endlich ist der Motor drin...

... endlich ist der Motor drin...

Ich war zwar heute immer noch ziemlich übernächtigt, von der Tunis-Aktion, aber der Wecker – ja wir haben einen mit – hat heute ja einen spannenden Tag angekündigt. Dennoch kam ich schon fast zur spät zur Werkstatt. Als ich um 8:30 Uhr in der Werkstatt war – es kam mal wieder kein Taxi vorbei – war der Motor schon hineingehievt worden; zumindest halb. Ich war gar nicht begeistert, denn es gibt einige Kniffe, auf die man achten muss, beim Einbau und außerdem bedarf es ja doch großer Sorgfalt, um nichts durch das Gewicht des Motors zu beschädigen; insbesondere wegen der vielen Zusatzeinbauten im Motorraum. Prompt waren alle Dieselleitungen heftig deformiert und das montierte Gasgestänge sollte wohl auch nicht zum Gaspedal geführt werden… (mehr …)

An den Motor, fertig, los… (hier wird’s technisch)…

Freitag, November 13th, 2009
Moktar wartet schon mit dem Motor

Moktar wartet schon mit dem Motor

Moktar hatte Wort gehalten. Um 8:00 Uhr stand er gestern vor der Werkstatt und wartete bereits auf mich. Endlich war der Motor dar. Ein Highlight für die ganze Belegschaft. Und so wurde auch gleich gemeinsam entladen. Zügig wurde die Gitterbox samt Motor aus dem LKW gehievt und gleich damit begonnen, den Motor aus der Box zu holen. Als erstes wurde die Ölwanne, wie mit Ralf besprochen ausgetauscht, denn die am neuen Motor war etwas verbeult. Dazu wird hier mangels genügend Hebewerkzeugen der Motor seitlich auf einen Reifen gelegt. Während die Schrauberlinge die Ölwanne tauschen und erstaunt über die präzise Planung (Dank wiederum an Ralf, der die Ölwannendichtung gleich mitgeschickt hat) auch die neue Dichtung einbauen, studiere ich konzentriert die Anbauteile beider Motoren. Wenn der alte Motor nach dem Ölwannentausch wieder in die Gitterbox verpackt wird und im LKW verschwindet, ist jede Chance vertan, falls wir irgendein Teil übersehen wurde. Ersatzteile, die ich nicht dabei habe, gibt es für diese Motoren hier nicht. Einige Teile fallen mir noch auf. Das Gestänge zum Gaspedal ist ganz nützlich, die Feder für die Einspritzpumpe (auch von Ralf angekündigt), die Kupplungszange, Kupplungsscheibe und Ausrückplatte ist bereits demontiert und bleibt ebenfalls hier. Anlasser und Lichtmaschine habe ich ebenfalls bereits zurückbehalten. Das Luftfiltergehäuse geht wieder mit zurück, da meins noch etwas schöner aussieht. O.k., dann wird der alte Motor wieder eingepackt und eingeladen. Mit einem sehr komischen Gefühl verabschiede ich mich von Moktar und seinem Cousin und natürlich von unserem alten Grisu-Herz. Wieviel Arbeit habe ich da hinein gesteckt… Hoffentlich habe ich nichts übersehen, sonst habe ich wieder ein Problem. Ich war nun ganz froh, dass ich den Tausch hier vorgenommen habe und nicht wie zuvor auch mal angedacht allein im Lagerhaus der Spedition. Nochmals ging ich unruhig um den neuen Motor. Und tatsächlich, die Halterung für die Lichtmaschine ist nicht komplett, so ein Mist. Sofort rief ich Moktar an. Hoffentlich ist er noch auf der Insel. Glück gehabt. Sie waren nur 15 km entfernt und kamen noch mal zurück. Beim erneuten Vergleich fallen mir noch zwei Teile auf, die ich dringend hier behalte und dann war der alte Motor nicht mehr gesehen.

Die Schrauberlinge fangen an, die Kupplung zu montieren. Vorher wird das Schwungrad der angesetzten Patina entledigt und alles vorsichtig montiert. Dann ist Mittag. „Richtig fest machen wir es nach der Mittagspause.“ O.k. Aber irgendwie höre ich nach der Pause verdächtig lange nichts. (mehr …)

Die Wirren des Zolls

Donnerstag, November 12th, 2009

Ohne große Umwege nahm mich ein Mitarbeiter der Spedition nach einigen Unterschriften und Passkopien in die Höhle des Löwens oder der Löwen. Das war auch gut so, denn das Gewirr zwischen den wartenden, gestikulierend Diskutierenden, zahlreichen Schaltern und verschiedenen Gängen, war schon recht unübersichtlich. Der Fall war wohl schon ausreichend bekannt. Auf jeden Fall ging es gerade Wegs ins Büro des Chefs. Er sah sich prüfend meinen Pass an, stellte erneut alle Fragen, die Speditionsmitarbeiter tags zuvor ohne mich bereits mehrfach beantwortet hatte und wollte zudem, das Carnet de Passage sehen, dass der Speditionsmitarbeiter am Vortag versehentlich vorgelegt hatte. Es war schließlich nicht für den Motor nach für Tunesien bestimmt,denn man braucht hier kein Carnet (Zolldokument zur zollfreien Durchreise ausländischer Fahrzeuge). Da darin jedoch die Motornummer notiert ist, und das Carnet nachträglich nicht verändert werden kann, musste es für die Weiterreise mit der neuen Motornummer erneut ausgestellt werden. Auch das hatte der ADAC erledigt. Der Zoll war nun aber versessen darauf, ein Dokument für den Motor zu bekommen, denn der ist ja kein Fahrzeug. Das Carnet gilt aber nicht für Tunesien… weil man hier ja keins braucht… (mehr …)

Motor auf Reisen

Montag, November 9th, 2009

Ganz kurz eine positive Zwischenmeldung: Der Motor ist in Tunis angekommen und wird gerade von der Spedition durch den Zoll gebracht. Wenn alles gut geht, ist er also spätestens morgen hier. Wir bleiben gespannt.

Marcel

Des einen Freud… oder kleiner Hilfeaufruf ;-)

Samstag, November 7th, 2009

Freud und Leid liegt ja bekanntlich häufig ganz nah beieinander. Sei es auf einer Seite oder auf verteilten. Gott sei Dank, kann man oft schon nach kurzer Zeit über das Leid auf der eigenen Seite lächeln. Darauf hoffe ich jetzt auch…  Gestern abend hat sich über Djerba mal endlich wieder der Himmel entleert. Kräftige Gewitter zogen übers Land und während die einen sich freuten, zum Beispiel Habib im entfernten Deutschland, weil seine frisch gesetzten Pflanzen gut gewässert wurden, machte es dem ein oder anderen Café-Besitzer wieder viel Arbeit. So auch dem des Cafe Titos gleich bei uns um die Ecke, wo ich erstmals Chicha-rauchend mit Freunden die arabische Abendkultur erleben durfte und ganz nebenbei zuschauen konnte, wie langsam die erste Etage des Cafes durch die wohlgemerkt geschlossenen Fenster geflutet wurde… Die Polster wurden zur Seite geräumt und die Stühle, Sessel und Füße gezielt neben die Wasserpfützen gestellt. Auch ganz gemütlich bei so einem Regen… Zwei Kilometer weiter hat sich ein kleines Wesen wohl ähnliches gedacht… (mehr …)

Die Entdeckung der Langsamkeit…

Freitag, Oktober 30th, 2009

Heute ist ein denkwürdiger Tag dieser erst kurzen Reise. Johanna hat ihren ersten Blog geschrieben – ganz ohne Bohren – und Grisu ist seines Antriebs entledigt worden.

erster Schritt zur Herztransplantation... nur die Narkose fehlt

erster Schritt zur Herztransplantation... nur die Narkose fehlt

Auch wenn ich mir nicht vorstellen wollte, dass ich das auf der Reise irgendwann mal machen muss, bin ich ganz froh, dass der erste Schritt zur Wiederherstellung gemacht ist. Leider lässt alles andere auf sich warten. Heute hat sich bestätigt, dass der Motor die morgige Fähre nicht erreichen wird. D.h. wir bleiben eine weitere Woche auf Djerba. Damit uns nicht zu langweilig wird, habe ich mit der Besatzung der Werkstatt Pläne für die nächste Woche gemacht. (mehr …)

Inshallah

Mittwoch, Oktober 28th, 2009

In shallah – so Gott will – kaum etwas habe ich in den letzten Tagen öfter gehört… insbesondere dann, wenn es um die Ankunft unseres Motors ging. Eigentlich hätte der jetzt schon unterwegs sein sollen, aber heute Mittag erhielt ich schon einen dämpfenden Anruf vom ADAC. Die Zollabfertigung kann wg. fehlender Dokumente nicht vorgenommen werden, die müsste aber heute erledigt worden sein, damit der Motor rechtzeitig Deutschland verlässt. Zwar ist noch nicht alle Hoffnung verloren, aber wahrscheinlicher ist, dass wir uns auf eine weitere Woche Wartezeit einstellen können- in shallah -. Aus Frust darüber habe ich mich heute daran gemacht, die fehlenden Holzteile anzufertigen. Da ich mit meiner kleinen Schwingsäge nicht besonders gerade Schnitte hinbekomme, habe ich mich kurzerhand mit meinem Bündel Holz zum Schreiner begeben. Leider hatte der auch nur eine Bandsäge und hat die säuberlichst von mir aufgetragenen Maße Freihand durch die Säge gezogen…. Immer hin es ist noch etwas besser geworden als mit meiner Schwingsäge… Achja, in der Werkstatt ging in Sachen Motorausbau heute natürlich auch nichts. Der Chef war nicht da. Dabei wollte ich eigentlich nur einen Platz, wo ich die von mit ausgebauten Teile lagern kann. „Nein, dass machen wir zusammen mit dem Chef aus. Der Motor kommt doch erst Dienstag. In shallah“.

Morgen suche ich nach dem Einbürgerungsamt für Djerba 😉

Kinderausflug zr Krokodilfarm im Djerba-Expo-Gelände

Kinderausflug zr Krokodilfarm im Djerba-Expo-Gelände

LKW-Motoren und Luftfracht….

Dienstag, Oktober 27th, 2009

Wer schon mal versucht hat einen LKW-Motor per Luftfracht zu versenden hat mir einiges an Erfahrung voraus… Der Plan des ADAC uns den Motor direkt per Flugzeug nach Djerba zu senden ist leider nicht ganz durchführbar. Gepäckstücke nach Djerba dürfen nicht schwerer als 149 kg. sein. So könnten wir den Motor in ca. 3 Versandstücken hier herunter bekommen. Dann dürfen Motoren keinerlei Flüssigkeit enthalten. Eine Aufgabe die an sich schon kaum zu bewältigen ist, angesichts der unzähligen Wasser- und Öl-Kanäle im Motor und den zusätzlichen Anbauteilen. Aber selbst wenn das alles klappt, muss der Motor auch für einen Flug ohne derartige Gewichtsbeschränkung z.B. nach Tunis auf eine Euro-Palette mit einer Höhe unter 70 cm verpackt werden. Auch dass ist wieder nur mit Demontage des Motors möglich. Dazu bräuchte man dann natürlich den kompletten Motordichtsatz und ganz viel Zeit um alles wieder sauber zusammenzubauen und nach der Montage wieder exakt auf einander einzustellen… (mehr …)