Archive for the 'Grisu' Category

Grenzenloser Einsatz

Dienstag, Mai 18th, 2010

18.05.2010

Danke unseren Freunden und Helfern

Danke unseren Freunden und Helfern

Wenn man hier so mitten in Malawi sitzt – ein Land bei dem man vielen erst mal erläutern muss, wo es überhaupt liegt – und dummerweise noch einen kapitalen Motorschaden an einem, zugegeben selbst gewählt, 55 Jahre alten, angeblich unkaputtbarem Feuerwehrauto zu reparieren hat und trotz aller Vorsorge dennoch ein paar wenige Ersatzteile aus der Heimat braucht, ist man besonders geschockt, wenn man dann zu hören bekommt, wie schon zuvor berichtet, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass diese Ersatzteile überhaupt noch erhältlich wären.

Dann beginnt man zu bangen, zu hoffen, und im begrenzten Maße, zu telefonieren, um nichts unversucht zu lassen. Man bedenke, dass aktuell die günstigste Variante unser Satellitentelefon ist. An manchen Tagen ist man nieder geschmettert, weil man haarscharf daran vorbei geschrabt ist, die Ersatzteile doch selbst in Malawi zu finden, was auch eigentlich ein Wunder gewesen wäre. Dann wieder ist man von Zuversicht erfüllt, weil die Kontakte aus Deutschland doch noch Hoffnung machen konnten. Nach so vielen glücklichen Fügungen traut man sich kaum noch an weitere Wunder zu glauben, oder gerade deshalb doch? (mehr …)

Ersatzteilkrimi mit malawischen Improvisationen

Freitag, Mai 14th, 2010
Papi, warum ist der Motor draussen?

Papi, warum ist der Motor draussen?

09.05. – 14.05.  Manchmal hilft es einem, sich den Frust von der Seele zu schreiben, einfach so, um es mal los zu werden. Aber der resultierende seelische und fachmännische Beistand aus der Heimat meines letzten Artikels hat noch mehr geholfen. Vielen Dank dafür. Und richtig, irgendwie geht es immer weiter, sogar mit Grisu ;-).

Was ist in den letzten Tagen passiert? Ich hoffe, es noch einigermaßen auf die Reihe zu bekommen, denn es ging schon richtig rauf und runter: (mehr …)

Festgesetzt in Lilongwe – Frust

Samstag, Mai 8th, 2010
gewohnte Bilder einer Reise?

gewohnte Bilder einer Reise?

08.05.2010

Irgendwie geht’s immer weiter, das war und ist unser Motto. In diesem Moment weiß ich aber nicht mehr wie. Wir oder zumindest Grisu steckt fest in Lilongwe. Nachdem ich vergeblich versucht hatte eine Werkstatt aufzutreiben, die unseren Motor zur weiteren Demontage aus dem Motorraum herausheben und abholen könnte, habe ich in den vergangenen Tagen allen Mut zusammen genommen und den Motor soweit es geht in unserem Camp im Motorraum zerlegt. Nun ist nicht mehr viel übrig und mit ein paar Helfern wird es möglich sein den Motorblock herauszuheben. Ob das überhaupt noch sinnvoll ist, ist aber fraglich. Mir war und ist immer noch unerklärlich, wie der als generalüberholt erstandene Motor nach nicht einmal 20.000 Kilometer derartige Schäden davontragen kann. Ich bin mir sicher, dass ein Motor nicht viel mehr gepflegt und gehegt werden kann, als wir es in den letzten Monaten getan haben. Nun muss ich feststellen, dass entgegen meiner Erwartung die Ersatzteillage sogar bei den Spezialisten in Deutschland sehr schlecht aussieht. Zudem ist nach wie vor ungeklärt, woraus der gigantische Ölverbrauch resultiert. Keines der Triebwerksteile, abgesehen von einzelnen Kurbelwellen- und Pleuellagern, zeigt nennenswerten Verschleiß.
Es sieht so aus, als wenn hier auf dem lokalen Markt in Lilongwe keine Lager für den Motor zu bekommen sind. Ich hatte es auch eigentlich nicht erwartet. (mehr …)

Große Pannen und kleine Wunder

Samstag, Mai 1st, 2010
Gruppenbild mit Drache

Gruppenbild mit Drache

30.04.-01.05.

„…dieser Motor ist einfach genial. Er läuft so ruhig und rund. Einfach unbeschreiblich….“ (Djerba, Tunesien 13.11.2009)

„… Der Motorölstand war mal wieder erschreckend. Aufgrund der geringen Geschwindigkeit bei gleicher Drehzahl (immer nur 2. und 3. Gang) war der Ölverbrauch noch einmal richtig gestiegen.“(Loyangalani, Kenia, 12.02.2010)

„… Nun hoffen wir, dass der verbleibende Rauch aus dem Auspuff auf im Auspuff befindliches Öl zurückzuführen ist und warten gespannt auf das Ergebnis der nächsten Ölstandsprüfung…“ (Dar Es Salaam, Tansania, 26.03.2010)

„…Was auch immer nun der Ölverbrauch macht. Es wird zukünftig akzeptiert.“ (Matema Beach, Tansania, 26.04.2010)

Unser Motor hat uns in den vergangenen Wochen und Monaten schon viele Wechselbäder der Gefühle erleben lassen. Und gern hätte ich mich an meinen Vorsatz von letzter Woche gehalten.

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Elefantenbesuch

Freitag, April 30th, 2010
endlich wieder Elefanten

endlich wieder Elefanten

27.-29.04.

Julia und Ronja hatten Sehnsucht nach wilden Tieren. Vor allem Hippos und Elefanten wollten Sie mal wieder sehen. So führte der Weg von Chitimba, unserem ersten Camp in Malawi, in den Vwaza Nationalpark. Die Straße verließ das Ufer des Sees und schraubte sich Kurve um Kurve in die Höhe. Wir genossen grandiose Ausblicke auf den See und endlich wieder ein wenig Sonne. Es hatte den ganzen Vormittag aus Kübeln gegossen. Auf der anderen Seite der Berge (bis 1200 Meter Höhe) breitete sich eine ganz andere Lanndschaft aus. Wir rollten vorbei an zahlreichen Tabakplantagen, Kohleminen und verliessen schließlich bei Rumphi die Asphaltstraße. Knapp 30 Kilometer tief zerfurchte Piste lagen vor uns bis zum Vwaza Nationalpark.

Der Regen hatte hier ganze Arbeit geleistet. Aber Grisu kämpfte sich im Schneckentempo durch. Dafür wurden wir im Nationalpark – ein recht kleines Gebiet an der Grenze zu Zambia – gleich belohnt. (mehr …)

Eintauchen und Abtauchen im Lake Malawi

Montag, April 26th, 2010
Abendstimmung am Malawi See

Abendstimmung am Malawi See

Die Magenverstimmung machte die Runde. Nicht nur Johanna und Ronja mussten leiden, trags drauf, drehte sich mir der Magen. Nur Julia kam scheinbar ungeschoren davon.

Zu unserer Überraschung war das Camp von Thomas „Crazy Crocodile Camp“ noch gar nicht geöffnet. Wir wurden trotzdem herzlich empfangen. Thomas kämpft seit Jahren mit dem Behörden um die Genehmigung. Nun ist er gerade unterwegs in Dar es Salaam und Dodoma um endlich den Durchbruch zu schaffen. Die ersten Tage warteten wir auf Thomas´ Rückkehr gemeinsam mit Chris, der dann vor uns Richtung Malawi aufbrach.

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Abschiedskrimi

Donnerstag, April 15th, 2010
diese Brücke hält

diese Brücke hält

Obwohl das Klima in Kitandililo uns regelrecht aufatmen lies, endlich wieder erholsamen Schlaf finden ließ, hat es uns zum Abschied noch einen kleinen Streich gespielt. Den ganzen Morgen unseres Abschieds – und wir wollten richtig früh starten – regnete es. Wenn es auf Kitandililos Boden regnet, wird es nicht nur nass. Nein, der Boden verwandelt sich in regelrechte Schmierseife. Da die Gemeinde nicht gerade in flachem Gelände liegt und wie schon berichtet die Pisten alles andere als gut ausgebaut sind, machte mir jeder Tropfen Regen mehr und mehr Sorgen. Aber Pastor Sanga versprach mir einen „besseren Weg“ nach Makambako zu zeigen. Besser ist aber immer relativ. Tags zuvor hatten wir uns die auf dem Wege liegende Brücke angeschaut. Alle versicherten mir, sie würde Grisu tragen. Ich weiß allerdings nicht aufgrund welcher Referenz, denn LKWs fahren hier nicht.

die Dorfältesten trotzen dem Regen zum Abschied

die Dorfältesten trotzen dem Regen zum Abschied

Die Brücke über das kleine Bächlein hielt, nur vorher mussten wir die Bahntrasse queren. Dazu gehört eine gut einen Meter tiefe Drainage-Rinne. Abgedeckt mit alten Bahnbohlen. Als Grisu langsam darüber rollt, gibt die linke Seite plötzlich nach. Sekunden oder dessen Bruchteile schwebt Grisu auf zwei Rädern, da das linke Hinterrad in die Rinne taucht und so das rechte Vorderrad in die Höhe steigt. Zum Glück haben wir genug Schwung, so dass Massenträgheit und Allradantrieb uns im letzten Moment noch aus der Rinne befördern. Es hätte nicht viel gefehlt, und wir hätten die Piste und die Bahnschienen blockiert. Uns da wieder raus zu bringen hätte es einiges gebraucht.

Es war wohl nicht nur die Aufregung sondern vielleicht auch die ungewohnte Reisdiät, die Johanna und Ronja für den Rest des Tages magentechnisch ausser Gefecht setzen. Nichts desto trotz müssen wir uns auch in Makambako vernünftig verabschieden. Schließlich sind wir gegen 11 Uhr auf dem Weg Richtung Mbeya. In der Dämmerung erreichen wir auf einer schütteligen Piste Matema Beach. Hier kämpft Thomas seit fast sieben Jahren mit den Behörden, um sein „Crazy Crocodile Camp“ aufzubauen. Er hat vor Jahren auch eine alte Feuerwehr hier herunter gefahren. Grund genug für einen Erfahrungsaustausch. Außerdem besitzt er im Gegensatz zu uns einen funktionierenden Drehmomentschlüssel…. Auf dem Weg dorthin treffen wir mal wieder Chris und so erreichen wir die Nordküste des Malawi-Sees gemeinsam.

Zurück in Dar es Salaam

Dienstag, März 30th, 2010

Am Dienstag kam ich gut erholt – einen Tag früher als die anderen – zurück. Die Rückfahrt war ein Abenteuer für sich. Trotz mäßigen Seegang, erwiesen sich die einheimischen Passagiere als nicht seetauglich. Glücklicherweise konnten sie fast alle gut zielen. Zurück in der Werkstastt wollte ich gleich an die Arbeit. Der Zeitdruck resultierte daraus, dass Frank am Mittwoch nach Deutschland flog und sein Werkstattgelände selbstverständlich abriegeln wollte. D.h. Grisu musste spätestens dann das Grundstück auf eigener Achse wieder verlassen. Überraschenderweise waren Franks Fundis nicht zu bremsen gewesen. Der Motor war schon komplett zusammengesetzt. Leider konnte ich so die Anzugsmomente oder den Einbau der Dichtungen nicht mehr kontrollieren. Aber in 500 Kilometern muss ohnehin erneut alles kontrolliert werden. Ölwechsel wurde noch durchgeführt. Soweit möglich kontrollierte ich alles was ging, um dann auf eigener Achse unsere Freunde wieder vom Flughafen – diesmal aus Sansibar – und meine Mädels abzuholen. Nun hoffen wir, dass der verbleibende Rauch aus dem Auspuff auf im Auspuff befindliches Öl zurückzuführen ist und warten gespannt auf das Ergebnis der nächsten Ölstandsprüfung.

Dar Es Salaam von oben

Dar Es Salaam von oben

Aufgrund meiner Erfahrungen auf dem Rückweg mit der nicht sonderlich seetauglichen einheimischen Bevölkerung nehmen die anderen einen Tag später für nur wenige Dollar mehr den Flieger zurück. Allerdings auch erst nach einer halbstündigen Diskussion um den tags zuvor zugesagten Preis letztendlich doch zu bekommen. Was es nicht ausmacht, wenn man behauptet kürzlich erst den Präsidenten getroffen zu haben… Plötzlich ging dann doch alles ganz schnell.

Schraubertagebuch

Samstag, März 27th, 2010

24.-26.03.2010

Nachdem sich unser Gummifluch – toi, toi, toi – nun seit langem verflüchtigt hatte, hatte sich unser Ölproblem zum permanten Begleiter gemausert. Ich muss sagen, die Gummiprobleme waren mir lieber. Ärgerlich, dass damit die geplante Safari mit unseren Freunden ins Wasser gefallen ist. Grisu verbraucht mehr als 15 Liter Öl auf 1000 Kilometern, Tendenz steigend. Das Risiko auf halber Strecke zu stranden, mit Passagieren, die nur 10 Tage Zeit haben und einen Flieger bekommen müssen, war dann doch zu groß. Aber Ostern stand vor der Tür und außerdem lag der Verdacht nahe, dass ohne Import von Ersatzteilen diesmal nichts zu machen sei. Kurzerhand haben wir zähneknirschend eine Safari für Freunde und meine drei Prinzessinen arrangiert, während ich mich – mal wieder – in den Motor vertiefen konnte. Die Idee war, nach der Diagnose und ggf. Ersatzteilbestellung zumindest gemeinsam Traumurlaub auf Sansibar zu machen.

Werkstattgelände

Werkstattgelände

Entsprechend motiviert ging ich am Mittwoch ans Werk. Ich hatte einen kleinen Geheimtipp bekommen: Frank, ein deutscher Einwanderer, betreibt eine kleine Werkstatt irgendwo in den Wirren Dar’s. Dank seiner präzisen Beschreibung, fand ich die Werkstatt schnell. Wer allerdings eine Werkstatt nach deutschen Maßstäben erwartet, schaut etwas in die Röhre. Anstelle einer Halle mit Hebebühnen findet man ein Wellblechdach mit vielen OpenAir-Stellplätzen und etlichen abgestellten Fahrzeugen; darunter  sogar zwei etwas mitgenommene alte Hanomags (das ließ auf einen Oldieliebhaber schließen). Aber deutsche Genauigkeit und afrikanische Improvisation ergänzen sich hier hervorragend und bei der schwülen Hitze in Dar, würde man es in einer Halle ohnehin kaum aushalten können. (mehr …)

Good bye Kenia

Montag, März 15th, 2010
Suchbild, was ist neu?

Suchbild, was ist neu?

12.-15.03. Edelweiß – Tiwi Beach

Ja, in der Tat, die Schrauberaufträge wurden erfüllt. Zylinderkopf ist nun für’s erste erledigt. Dieselpumpe… naja… Zumindest ist das Problem nun bis ins Kleinste lokalisiert, nachdem wir mindestens weitere 10 Liter Diesel auf der Straße gelassen haben. Man kann schließlich auch keine Drainageleitung in einen höher gelegenen Tank legen… Aber das ist auch genug von der eigenen Dummheit…Vom netten Tiwi Beach soll es nun morgen endlich nach Tansania gehen. Dort warten weitere schöne Strände und der erste Besuch aus der Heimat….

Wir sind nach – trotz allem – sehr entspannenden Tagen im „Edelweiß“ von Ulli und Hedi nach kurzer Fahrt am Tiwi Beach, genauer gesagt der Twiga Lodge angekommen.

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